Durchsucht werden Privatwohnungen sowie Geschäftsraume in 15 verschiedenen Städten. Es hat bereits elf Festnahmen gegeben. Auch in Italien.

Köln. Mehr als 400 Polizisten und Steuerfahnder haben am Donnerstagmorgen in Nordrhein-Westfalen mit großangelegten Razzien zu einem Schlag gegen die italienische Baumafia ausgeholt. In 15 Städten Nordrhein-Westfalens durchsuchten sie Privatwohnungen und Geschäftsräume italienischer Baufirmen. Bei der Großrazzia wurden sie von Spezialeinheiten unterstützt. Es habe bereits elf Festnahmen gegeben.

Zeitgleich begannen auch italienische Behörden auf Sizilien mit Durchsuchungen, wie die Polizei in Köln mitteilte. Eine Luxus-Villa auf Sizilien wurde dabei beschlagnahmt. Zudem seien sechs mit internationalen Haftbefehlen gesuchte Verdächtige in Licata, Ravanusa und Piazza Armerina festgenommen worden.

Die Bauunternehmen sollen als sogenannte Strohmannfirmen für Schwarzarbeit und Steuerstraftaten verantwortlich sein. Die Ermittler gehen von einem Schaden von mehr als 30 Millionen Euro aus.

Der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft in Nordrhein-Westfalen, Erich Rettinghaus, bezeichnete die international angelegte Aktion gegen die illegalen Machenschaften der italienischen Baumafia als einen erfolgreichen „Schlag gegen die organisierte Kriminalität.“ Die Ergebnisse würden zeigen, dass die polizeiliche Zusammenarbeit mit anderen Ländern gut funktioniert.

Rettinghaus betonte dabei auch, dass die Vorratsdatenspeicherung ein unverzichtbares Instrument sei, um Tatzusammenhänge und Hintermänner schneller zu erkennen und so mafiöse Strukturen zu zerschlagen.