Mann hat in einer Imbissbude offenbar gezielt auf den Kopf seiner Ex-Freundin geschossen. Auch zweite Frau erliegt ihren Verletzungen.

Berlin. Bei einem Beziehungsdrama in Berlin-Neukölln sind zwei Frauen getötet worden. Ein 45 Jahre alter Mann hat am Mittwoch in einem Imbiss seine ehemalige Freundin erschossen. Das zweite Opfer, bei dem es sich um eine Schwester der Toten handeln soll, war zunächst in einem Krankenhaus notoperiert worden, erlag aber später ihren Verletzungen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Eine Mordkommission ermittelt.

Der mutmaßliche Täter habe am Morgen kurz vor 9.00 Uhr den Imbiss, der auch Backwaren anbietet, in der Flughafenstraße / Ecke Mainzer Straße betreten und unvermittelt auf die Frauen im Alter von 33 und 38 Jahren geschossen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Beide Opfer, die in dem erst vor zwei Wochen eröffneten Imbiss arbeiteten, wiesen laut Ermittlungsbehörden mehrere Schussverletzungen auf.

Der Mann habe gezielt auf den Kopf geschossen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Ex-Freundin starb am Tatort. Ihre Leiche sollte noch am Mittwochnachmittag obduziert werden. Die andere Frau kam zunächst mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, auch sie konnte aber nicht mehr gerettet werden. Der Mann ist türkischstämmig. Die Herkunft der Frauen ist noch unklar.

Laut „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe) geschah das Verbrechen aus „verschmähter Liebe“. Das Paar habe sich im vergangenen Jahr getrennt. Nach Angaben eines Ermittlers drängte der 45-Jährige über mehrere Monate seine Ex-Freundin, zu ihm zurückzukehren.

Gegen den Mann sei deshalb bereits im August vergangenen Jahres ein Strafbefehl wegen versuchter Nötigung erlassen worden, schreibt das Blatt weiter. Er soll demnach im Januar 2012 seine Ex-Freundin in einer Sprachschule aufgesucht und gedroht haben, dass er sie umbringen werde, wenn sie nicht zu ihm zurückkommen würde.

Außerdem hat er dem Bericht zufolge versucht, die Frau zu küssen. Danach soll er weitere Drohungen ausgestoßen haben. Gegen den Strafbefehl legte der Mann laut „Bild“ Widerspruch ein. Nach Angaben eines Gerichtssprechers sollte die Hauptverhandlung gegen ihn am 6. Februar beginnen. Eine Polizeisprecherin konnte den Bericht nicht bestätigen.

Ein Zeuge hatte das Verbrechen beobachtet und einen zufällig vorbeifahrenden Funkwagen alarmiert. Der Polizist konnte den Tatverdächtigen zur Aufgabe bewegen und festnehmen. Der Tatort war weiträumig zwischen Mainzer Straße und Reuterstraße abgesperrt. Kriminaltechniker sicherten dort Spuren.

Der Tatverdächtige sollte laut Staatsanwaltschaft möglicherweise noch am Mittwoch einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden.