Frost und heftiger Schneefall haben von Japan über Mitteleuropa bis Spanien zu Kältetoten und Verkehrschaos geführt.

Berlin. Der Winter nistet sich in Hamburg wohl noch bis mindestens nächste Woche ein. Bei Dauerfrost schneit es deutschlabnweit immer wieder, und der Schnee bleibt auch liegen.

Auch tagsüber herrscht Frost. Höchstens am Oberrhein könne die Temperatur auch mal knapp über die 0-Grad-Marke steigen, sagte Stefan Bach vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Dienstag.

In Schleswig-Holstein kam es zu mehreren Lastwagen-Unfällen und auch an Rhein und Ruhr brachte der Schnee den Berufsverkehr ins Schlittern.

Japan erlebt den heftigsten Schneefall seit sieben Jahren. In weiten Teilen des Landes sorgte dieser für Chaos und Stillstand. Im Osten des Landes seien innerhalb von neun Stunden acht Zentimeter Schnee gefallen, teilte das staatliche Wetteramt mit. Soviel Schnee habe es zuletzt im Januar 2006 gegeben. Laut einem Bericht des nationalen Fernsehsenders NHK wurden in Tokyo und Umgebung bei Unfällen fast 900 Menschen verletzt.

In Ungarn behinderten Schneefälle im Westen des Landes den Verkehr schwer. In den Bezirken Vas, Zala und Veszprem blieben Lastwagen an mehreren Stellen hängen oder rutschten in den Straßengraben. Am Tag zuvor waren in Ungarn bis zu 20 Zentimeter Neuschnee gefallen. Nach Angaben der Polizei erfror ein Mensch. Das Ungarische Sozialforum, eine regierungsunabhängige Organisation, gab bekannt, dass in Ungarn seit dem Herbst rund 130 Kältetote zu beklagen sind.

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In Belgien schneite es vor allem im nördlichen Landesteil Flandern. Im Küstenort Ostende lag ein zehn Zentimeter dicker Schneeteppich – das hat es nach Angaben von Meteorologen zuletzt im Dezember 1985 gegeben. Am meisten Schnee meldete die Wetterstation in Semmerzake in Ostflandern, schrieb die belgische Nachrichtenagentur Belga. Dort erreichte die weiße Pracht eine Höhe von elf Zentimetern. Trotz des Wetters lief das Bus- und Zugverkehr außer wenigen Verspätungen normal, auch am Flughafen Brüssel gab es keine größeren Probleme. Die niederländischen Nachbarn registrierten wegen starken Schneefalls landesweit 1000 Kilometer Stau.

In Spanien gaben die Behörden am Dienstag Unwetterwarnungen für die Pyrenäen und die Region Navarra im Norden des Landes wegen starker Schneefälle. In den Pyrenäen wurde nach Angaben des Wetteramts stellenweise bis zu 50 Zentimeter Neuschnee erwartet. Im Baskenland traten in der Gegend um die Küstenstadt San Sebastián nach heftigen Regenfällen einige kleinere Flüsse über die Ufer.