Die vor der Küste Alaskas auf Grund gelaufene Ölbohrinsel „Kulluk“ ist in einen nahe gelegen Hafen der Kodiak-Inseln geschleppt worden.

Anchorage. Die havarierte Ölbohrinsel „Kulluk“ ist in die Kiliuda-Bucht im Golf von Alaska geschleppt worden. Die mobile Förderplattform hatte sich Ende des vergangenen Jahres in schwerer See von einem Schlepper losgerissen und war an Silvester im Südosten der Sitkalidak-Insel auf Grund gelaufen.

An Bord der Bohrinsel des britisch-niederländischen Ölkonzerns Shell befinden nach Angaben der Küstenwache rund 540.000 Liter Diesel und etwa 45.000 Liter Schmieröl sowie Hydraulikflüssigkeit. Während der zwölfstündigen Fahrt in die geschützte Bucht habe die Plattform keine Flüssigkeit verloren, teilte Shell-Einsatzleiter Sean Churchfield mit. In der Kiliuda-Bucht solle die „Kulluk“ nun eingehend auf Schäden untersucht werden.

An der Bergungsaktion waren mehr als 630 Menschen beteiligt. Die Höhe der Kosten, die Shell komplett übernehmen will, ist noch unklar. Fraglich ist auch, wie sich der Unfall auf das 4,5 Milliarden Dollar teure und ohnehin umstrittene Ölförderprogramm des britisch-niederländischen Ölkonzerns vor Alaskas Küste auswirkt. Shell hatte mit seinen Plänen im vergangenen Jahr Umweltschützer und Bewohner der Region gegen sich aufgebracht. Sie befürchten, dass der Konzern die Risiken der Ölförderung im Golf von Alaska unterschätzt.