Neu-Delhi. Bei der ersten gerichtlichen Anhörung der fünf mutmaßlichen Vergewaltiger der indischen Studentin ist es im Verhandlungssaal zu Tumulten gekommen. Zwei Anwälte boten am Montag an, die Angeklagten, die bislang keinen Rechtsbeistand haben, in dem weltweit verfolgten Prozess zu vertreten. Daraufhin wurden sie von anderen anwesenden Juristen ausgebuht und angepöbelt, weil die Verdächtigten ihrer Meinung nach wegen der außergewöhnlichen Brutalität des Verbrechens keine Verteidigung verdienen. Die Richterin ließ den voll besetzten Saal schließlich räumen und begann die Anhörung unter Ausschluss der Medien und der Öffentlichkeit, während Polizisten vor den Eingangspforten postiert wurden. Den fünf Angeklagten wird unter anderem Mord und Gruppenvergewaltigung vorgeworfen. Staatsanwalt Rajiv Mohan sagte, er fordere die Todesstrafe. Zu der Gruppe zählt auch ein Minderjähriger, der in einem separaten Verfahren vor ein Jugendgericht gestellt werden soll. Ihm drohen maximal drei Jahre Haft. Zwei der Angeklagten haben angeboten, gegen die anderen auszusagen.