Die Trasse verbindet die Hauptstadt Peking mit der Wirtschaftsmetropole Guangzhou. Distanz: 2298 Kilometer. Reisedauer: rund acht Stunden.

Peking. 2.300 Kilometer in gerade einmal acht Stunden: In China ist am Mittwoch die weltweit längste Bahnlinie für Hochgeschwindigkeitszüge eröffnet worden. Die Trasse verbindet die Hauptstadt Peking mit der 2.298 Kilometer entfernten Wirtschaftsmetropole Guangzhou am Perlflussdelta im Süden des Landes.

Zur Eröffnung des Prestigeprojekts startete am Mittwochmorgen ein Zug von Peking in Richtung Guangzhou, dort fuhr eine Stunde später ein Zug in die Gegenrichtung los. Die Züge erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 300 Kilometern pro Stunde und benötigen für die Strecke rund acht Stunden. In der zweiten Klasse kostet ein Ticket umgerechnet rund 100 Euro, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Vor Eröffnung der Hochgeschwindigkeitstrasse betrug die Reisezeit zwischen Peking und Guangzhou über 20 Stunden.

Bis 2015 Verdopplung der Hochgeschwindigkeitstrassen

Chinas Hochgeschwindigkeits-Ambitionen auf der Schiene hatten eine Reihe Rückschläge zu verkraften. Erst im März zerstörte heftiger Regen einen Teil der Strecke in Zentralchina. Als im Sommer einer der Züge verunglückte, kamen 40 Menschen ums Leben. Zuvor waren der Eisenbahnminister und der Chefingenieur des Ministeriums wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden.

Die Eisenbahn ist ein wesentlicher Teil des Verkehrssystems. Bis 2020 sollen jeweils vier Strecken von Osten nach Westen und von Norden nach Süden entstehen. Mit der am Mittwoch eröffneten Trasse wächst das Hochgeschwindigkeitsnetz im Reich der Mitte auf mehr als 9.300 Kilometer. Schon 2015 soll es 18.000 Kilometer erreichen.