Wölfersheim. Augenzeugen hören einen Knall - dann stürzen zwei Kleinflugzeuge in ein Feld. Nach ersten Erkenntnissen kollidierten die Maschinen am Wochenende bei Wölfersheim (Hessen), 30 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main, in der Luft. Bei einem der bundesweit schwersten Flugzeugunglücke der vergangenen Jahre sterben acht Menschen, darunter vier Kinder. Die Ursache für die Katastrophe ist noch unklar. Bislang könne nur spekuliert werden, ob es sich um ein technisches Problem, einen Pilotenfehler oder um Sichtbehinderung gehandelt habe, sagte ein Polizeisprecher. Als sich der Unfall in etwa einem Kilometer Höhe ereignete, setzte gerade die Dämmerung ein. In einer der Maschinen, einem Kleinflugzeug der Marke Robin Typ 400-180, saßen vermutlich zwei Erwachsene und ein Kind. Sie waren von Koblenz nach Reichelsheim unterwegs. Im anderen Kleinflugzeug der Marke Piper vom Typ Saratoga befanden sich offenbar zwei Erwachsene und drei Kinder, die auf dem Weg von Stadtlohn nach Aschaffenburg waren. Unter den Toten ist ein Pilot der Lufthansa. Der erfahrene Berufspilot hat eines der beiden Kleinflugzeuge gesteuert. Der Tower des Flugplatzes in Reichelsheim, den eine der beiden Maschinen anflog, hatte zu ihm bis kurz vor dem Absturz Funkkontakt. Oberstaatsanwältin Ute Sehlbach-Schellenberg kündigte am Sonntag in Gießen an, dass die Opfer schnellstmöglich obduziert würden.

Bei den Kleinflugzeugen handelt es sich nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung um sogenannte Tiefdecker. Bei diesen Maschinen sind die Tragflächen an der Unterseite des Rumpfes befestigt - im Gegensatz zu Hochdeckern, bei denen sie über dem Dach der Maschine sitzen. Wegen der niedrig angebrachten Tragflächen brauchen Tiefdecker bei der Landung länger, bis sie aufsetzen. Daher gelten sie als ungeeignet für besonders kurze Landebahnen.