Eine sechsköpfige Jury des Langenscheidt Verlags wählte dieses von Jugendlichen im Netz häufig benutzte Wort unter 40.000 Einsendung aus.

München. Die meisten Erwachsenen werden wohl mit dem Begriff wenig anfangen können, dennoch ist „Yolo“ zum Jugendwort des Jahres gekürt worden. Eine sechsköpfige Jury des Langenscheidt Verlags wählte dieses im Internet häufig benutzte Wort unter 40 000 Einsendung aus, berichtet das Magazin „Focus“. „Yolo“ sei ein Akronym und stehe für „You only live once“ – eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen. Der Wettbewerb bestätige damit, dass der Einfluss des Internets auf den Sprachgebrauch weiter wächst.

Auf dem zweiten Platz landete die Abkürzung „FU!“, die für „Fuck You!“ steht; auf dem dritten Platz das aus dem Arabischen stammende Wort „Yalla!“, übersetzt bedeutet es so viel wie „Beeil dich!“. „Wulffen“ schaffte es auf Platz vier. Das Wort ist eine Anspielung auf die Affäre von Ex-Bundespräsident Christian Wulff und kann „jemandem die Mailbox vollquatschen“ oder auch „auf Kosten anderer leben“ bedeuten. Auf Platz fünf setzte die Jury das Wort „Komasutra“, das den „versuchten Geschlechtsverkehr zwischen zwei sehr betrunkenen Personen“ beschreibt.

Die Wahl, mit der der Verlag auch für sein Lexikon der Jugendsprache werben will, gibt es seit fünf Jahren. Im vergangenen Jahr gewann der Rap-Ausdruck „Swag“ für eine lässig-coole Ausstrahlung, 2010 stand nach der Wahl „Niveaulimbo“ für das Absinken des geistigen Standards an der Spitze. Im Jahr 2009 gewann das umstrittene Wort „hartzen“ als Beschreibung für Arbeitslosigkeit oder Rumhängen. Zum ersten „Jugendwort des Jahres“ wurde 2008 „Gammelfleischparty“ gekürt – eine Bezeichnung junger Leute für Ü-30-Partys.