Berlin. Die Spendenbereitschaft der Deutschen hat nach einer Umfrage in diesem Jahr spürbar nachgelassen. Von Januar bis September zahlten die Deutschen rund 2,5 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen, teilte der Deutsche Spendenrat mit. Das seien 5,5 Prozent weniger als in den ersten drei Quartalen 2011.

Die Zeitschrift "Capital" hat darüber hinaus die Internethaufritte großer Spendenorganisationen nach eigenen Kriterien auf Transparenz untersucht. Dazu gehörten zum Beispiel Informationen über ihren Aufbau, ihre Arbeitsweise und über die Verwendung der Spenden. Auf den Spitzenplatz kam das Patenschaftsprogramm "Plan International", auf Platz zwei das Kinderhilfswerk Unicef.

Nach der Umfrage unter 10 000 Personen ab zehn Jahren sind die mit Abstand meisten Spender (rund 40 Prozent) über 70 Jahre alt. Geber unter 50 machen weniger als ein Viertel (23 Prozent) aus, ihr Anteil ist noch weiter zurückgegangen (2006: 28 Prozent). Die meisten Zuwendungen gehen nach wie vor an die humanitäre Hilfe (74 Prozent). In der Gunst der Spender zugelegt haben Tierschutz (6,6 Prozent) und die Kultur- und Denkmalpflege (6,7 Prozent).

Obwohl der traditionelle Spendenmonat Dezember erst noch kommt, geht der Spendenrat bei der Bilanz für das gesamte Jahr 2012 bereits von einem Negativtrend aus. Als Gründe werden die Euro-Krise und die Diskussion zur Rentenpolitik genannt.