Seit acht Jahren ist Thomas Gottschalk Schlossherr in Remagen. Nun will er das Anwesen wieder abgeben – um unabhängiger zu werden.

Berlin. Moderator Thomas Gottschalk will sein Schloss am Rhein verkaufen. Der Entertainer, der noch eine Mühle im kalifornischen Malibu besitzt, will so unabhängiger werden. „Ich will mich in Zukunft weder von Quoten noch von Wohnsitzen abhängig machen“, sagte der 62-Jährige der Zeitschrift „Bunte“ laut Vorabbericht von Mittwoch. In seinem Schloss Marienfels bei Remagen habe er leider nicht oft genug gewohnt, sagte er. Gottschalk hatte das Anwesen mit 800 Quadratmetern Wohnfläche und riesigem Park im November 2004 erstanden.

„Der potenzielle Käufer sollte schon einen Bausparvertrag von deutlich über fünf Millionen Euro haben, wenn er sich ein Schloss leisten will“, sagte Gottschalk der „Bild“-Zeitung. Gleichzeitig betonte er, sich mit dem Verkauf aber auf keinen Fall von Deutschland verabschieden zu wollen. Gottschalk lebt seit vielen Jahren auch im kalifornischen Malibu. „Es muss nicht mehr die Eurovisionsfanfare sein, und ich muss am Morgen nicht mehr die Fahne am eigenen Schloss hissen“, so Gottschalk.

Irgendwann seien alle Wetten gewonnen und alle Schiffe am Schloss vorbeigefahren, sagte der Ex-Moderator der ZDF-Show „Wetten, dass..?“. „Loslassen ist etwas, das man üben muss.“ Mit seiner Frau Thea habe er zuletzt ein Glas Wein auf ihre „Hippievergangenheit“ getrunken und festgestellt, dass sie mit dem Motto „All you need is love“ damals gar nicht so falsch gelegen hätten.

Die Stadt Remagen bedauert den anstehenden Verlust des prominenten Bewohners. Alle seien 2004 sehr stolz gewesen, als Gottschalk das Schloss gekauft habe, sagte der Leiter der Touristikinformation, Martin Tillmann, der dpa. „Seit der Eroberung der Brücke von Remagen (im Zweiten Weltkrieg) war die Stadt nicht mehr so häufig in den Schlagzeilen gewesen wie damals.“ Gottschalk habe einen „enormen Imagegewinn“ gebracht und das Schloss restauriert. Dafür könne man nur „Danke“ sagen.

Wenn Gottschalk in Remagen gewesen sei, habe er relativ zurückgezogen gelebt, sagte Tillmann. Die Stadt drücke ihm nun die Daumen für die Suche nach einem Käufer. Es sei von einem Preis von fünf Millionen Euro die Rede.