Das Supermodel moderierte die MTV-Awards in der Frankfurter Festhalle. Als Gastgeberin nahm sie sich und die Deutschen auf die Schippe.

Frankfurt/Main. Für Heidi Klum beginnt die Verleihung mit dem Griff ins Klo. Ein Einspieler zeigt, wie der Moderatorin der 19. MTV Europe Music Awards am Sonntag in Frankfurt am Main ein Collier in die Toilette fällt. Die 39-Jährige greift beherzt ins Becken, wird – ehe sie sich versieht – ganz hineingezogen und findet sich schließlich auf der Bühne in der Festhalle wieder.

Das Model begrüßte die Zuschauer auf Deutsch, im Zirkuskostüm mit Zylinder. Gaukler, Feuerspucker und Artisten umrahmten sie auf einer der drei Bühnen, die wie Zahnräder aussahen. Von der Decke hingen eine überdimensionale Glühbirne und ein riesiger Vogelkäfig, in dem Sängerin Rita Ora für den ersten Liveauftritt des Abends hinuntergelassen wurde. Sie trug einen roten Spitzenoverall. Carly Rae Jepsen trat in hautengen Leggins mit Dutzenden Tänzern auf und ließ sich von den Fans auf Händen von einer zur anderen Bühne tragen.

Die Kleiderfrage hatte auch Klum im Vorfeld umgetrieben. Sie hatte angekündigt, sich während der Verleihung sechsmal umziehen zu wollen. Auf dem roten Teppich hatte sie sich bereits in einem hellblauen, nur von Schnüren zusammengehaltenen Kleid mit Metallapplikationen präsentiert, das tiefe Einblicke gewährte. Auf der Bühne trat sie unter anderem jodelnd im Dirndl auf, dessen sie sich aber schnell entledigte und ein schwarzes Minikleid zeigte.

Die Moderatorin verlieh selbst auch einen Award: den, für den besten Look. Dabei wurde sie von zwei knackigen jungen Männern flankiert, die beim Umdrehen den Blick auf ihre blanken Hinterteile freigaben. Klum fackelte nicht lange und gab ihnen, „obwohl das nicht vorgesehen war“, einen Klaps, bevor sie Taylor Swift den Award überreichte.

Klum beeindruckte außerdem mit ihren Tanzkünsten und bewegte sich zu den „Gangnam Style“-Moves von Rapper Psy. Der Südkoreaner gewann den Preis für das beste Video, ausgezeichnet von David Hasselhoff, der einen weißen Raumanzug trug.

Justin Bieber bedankt sich per Videobotschaft bei Fans

Gewinnerin des Abends war Taylor Swift. Die Sängerin erhielt insgesamt drei Trophäen: als beste Künstlerin, bester Live Act und für den besten Look. Rihanna ging dagegen leer aus, obwohl sie mit sechs Nominierungen die besten Chancen gehabt hatte. Carly Rae Jepsen konnte zweimal jubeln. Ihr Lied „Call Me Maybe“ wurde zum besten Song gekürt, außerdem gewann sie in der Kategorie „Best Push“.

Die Boyband One Direction räumte ebenfalls zweimal ab: Die fünf Musiker erhielten die Preise als beste Newcomer und für die größten Fans. Bester männlicher Künstler wurde wie in den vergangenen beiden Jahren Justin Bieber. Er war nicht in der Festhalle, sondern bedankte sich per Videobotschaft bei seinen Fans – auch für den zweiten Award als bester Pop-Künstler.

Abräumerin Taylor Swift beschloss den Abend mit ihrem Lied „We Are Never Ever Getting Back Together“, das sie im sexy Direktorinnen-Outfit als Zirkusnummer aufführte. Nachdem auf der Bühne mehrere Feuerinstallationen gezündet worden waren, stieg Swift zum Finale auf eine riesengroße Torte. Heidi Klum schwebte zum Abschied an einem Ballon zur Hallendecke empor, bevor sie – im Einspieler – wieder aus der Toilette auftauchte.