Oslo. Vor der norwegischen Küste sind 326 Menschen von einer als Unterkunft genutzten Plattform in Sicherheit gebracht worden. Die Wohnplattform "Floatel Superior" habe Schlagseite bekommen, wie der norwegische Gas- und Ölkonzern Statoil gestern mitteilte. Gegen 4.15 Uhr gestern Morgen sei die Petroleum Safety Authority (PSA) von dem Unfall in Kenntnis gesetzt worden, hieß es. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die Evakuierten seien in die Küstenstadt Kristiansund ausgeflogen worden, sagte ein Statoil-Sprecher. 48 Mitarbeiter blieben auf der "Floatel Superior" zurück, um die Schäden einzuschätzen. Zudem sollen sie die Anlage darauf vorbereiten, von der nahen Ölplattform, die wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb ist, weggeschleppt zu werden. Bei der Plattform handelt es sich um einen sogenannten Halbtaucher, der ähnlich wie ein Schiff konstruiert ist. Die "Floatel Superior" dient als Quartier für Personal, das auf dem Njord-Ölfeld westlich von Trondheim arbeitet. Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Anker einen Ballasttank beschädigt und zu der Schräglage von drei bis vier Grad geführt. Um die Plattform zu stabilisieren, wurde nach Angaben der Zeitung "Upstream" mehr Wasser in den Tank gepumpt, der dem beschädigten gegenüberliegt. Einar Knudsen, Sprecher des Koordinationszentrums der Rettungskräfte im südnorwegischen Stavanger, sagte, in der Region habe es heftigen Wind und bis zu zehn Meter hohe Wellen gegeben.

Im Mai 2010 war eine Bohrinsel von Statoil in der Nordsee geräumt worden. Wegen einer Druckveränderung war nach Angaben des Konzerns ein Sicherheitsventil abgestellt worden, fast 90 Beschäftigte mussten in Sicherheit gebracht werden. Öl sei damals nicht ausgelaufen.