München. Die Probleme mit belasteter Kabinenluft in Passagierjets sind offenbar größer als bisher bekannt. Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), Jörg Handwerg, schätzt, dass es allein bei "deutschen Airlines bis zu zehn Vorfälle pro Woche gibt". Das Luftfahrt-Bundesamt monierte laut "Spiegel" schon 2010, dass solche meldepflichtigen Störungen häufig nicht angezeigt würden.

Ein Germanwings-Flugzeug wäre in Köln beinahe abgestürzt, weil giftige Öldämpfe ins Cockpit gelangt und die Piloten dadurch nahezu handlungsunfähig waren. Handwerg warnte im "Focus", weil noch keiner abgestürzt sei, "nehmen es die Hersteller bisher einfach nur zur Kenntnis". Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) forderte am Wochenende ein gemeinsames europäisches Vorgehen.