London. Wenn der Mann sagt: "Das steht dir ausgezeichnet, Liebling", ist es dann wirklich seine aufrichtige Meinung? Eine Umfrage in England lässt daran zweifeln. Denn die Befragung im Auftrag der britischen Herzstiftung hat ergeben: Fast jeder vierte Mann empfindet es als peinlich, was seine Partnerin trägt - entweder weil es nicht zu ihr passt (50 Prozent), "tantig" wirkt (35 Prozent) oder zu eng ist (28 Prozent). 22 Prozent sind der Meinung, die Partnerin kleide sich zu alt, während 18 Prozent befinden, sie ziehe sich zu jugendlich an.

Dennoch traut sich fast die Hälfte der Männer nicht, der Frau die Wahrheit zu sagen, aus Angst vor Zoff oder Tränen. Dabei geben nahezu drei Viertel (72 Prozent) aller Frauen zu, Outfits zu besitzen, die ihnen nicht stehen.

Jede Zweite bewahrt diese in der Hoffnung auf, sie könnten ihr wieder passen, wenn sie abspeckt. Ein Viertel (24 Prozent) behält sie in der Erwartung, die Sachen würden eines Tages wieder in Mode kommen.

Zum Auftakt einer Kleiderspendeaktion ließ die British Heart Foundation 1082 Frauen und 918 Männer befragen. Als schlimmste Sünde prangerten 33 Prozent Hotpants und Shorts an, gefolgt von tief ausgeschnittenen Tops, hautengen "Skinny"-Jeans und Leggings. 19 Prozent nahmen Anstoß am Minirock, wobei sich beide Geschlechter einig waren, dass keine Frau über 42 Jahre einen solchen tragen sollte. "Ich kann verstehen, warum es Männern widerstrebt, sich zur Erscheinung ihrer Partnerin zu äußern", sagt Psychologin Gayle Brewer von der Uni Zentral-Lancashire. "Für Frauen spielt Attraktivität eine wichtigere Rolle. Männer sollten trotzdem keine Angst haben, ihre Meinung zu äußern, aber sie müssen es taktvoll tun. Es kommt immer darauf an, wie man es sagt."