Rom. Als Pilot verkleidet hat sich ein arbeitsloser Italiener ins Cockpit einer Maschine der Air Dolomiti geschmuggelt und ist von München nach Turin geflogen. Die italienische Polizei nahm den 32-Jährigen am Flughafen von Turin fest. Sie erklärte, der Mann habe lediglich mit im Cockpit gesessen, die Steuerung aber nicht berührt. Zwei echte Piloten hätten den Flug Anfang April absolviert.

Gegen den Mann wird seit Monaten wegen Gefährdung des Luftverkehrs und missbräuchlicher Verwendung eines Titels ermittelt. Auch auf seiner Facebook-Seite gab sich der Mann als Pilot aus; er sei trotz seines jungen Alters zum Kapitän befördert worden. Die Air Dolomiti ist eine Tochter der Lufthansa. Deren Sprecher Christoph Meier erklärte, niemand, nicht einmal ein Pilot, könne ohne Ticket an Bord einer Lufthansa-Maschine gelangen. Das könnte bedeuten, dass der Italiener zumindest ein Passagierticket hatte.

Der Verdächtige führte die italienische Polizei nach der Festnahme zu einer Garage, wo die Beamten Stapel weißer Hemden mit Schulterklappen sowie schwarze Hosen und Sakkos fanden, die einer Pilotenuniform ähneln. Auch falsche Ausweise wurden entdeckt und beschlagnahmt.