Bei dem verheerenden Feuer in einer Textilfabrik in Pakistan starben von Dienstag auf Mittwoch rund 300 Menschen. Fenster waren vergittert.

Berlin. Bei Bränden in Fabriken sind in den vergangenen Jahren mehrfach viele Menschen ums Leben gekommen. Oft spielten dabei laxe Sicherheitsstandards eine Rolle. Auch in der Fabrik in Karachi wurde am Mittwoch lautstarke Kritik gegen die Besitzer laut. Es gab zu wenig Fluchtwege, viele Fenster waren vergittert.

Chronologie von Fabrik-Bränden mit Sicherheitsmängeln

Oktober 1999, Palästinensergebiete:

Bei einem Großbrand in einer ungenehmigten Feuerzeug-Fabrik kommen in Hebron im Westjordanland 14 Menschen ums Leben. Die meisten Opfer sind Arbeiterinnen. Das 500 Quadratmeter große Gebäude ohne Notausgänge hatte lediglich eine Zulassung als Gemüseladen.

Mai 2002, Indien:

In einer Schuhfabrik sterben mindestens 45 Menschen bei einem Feuer. Nach Medienberichten hatte die Fabrik nur einen Ausgang – dadurch hätten sich viele Arbeiter nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Februar 2006, Bangladesch:

Eine Textilfabrik im Südosten Bangladeschs wird nach dem Ausbruch eines Feuers für 61 Menschen zur Todesfalle. Wachmänner versperren die Fabrikausgänge – aus Angst, Arbeiter könnten in dem Tumult Textilien stehlen. Der Brandschutz in der Fabrik war nach Angaben der Feuerwehr mangelhaft.

Oktober 2007, China:

Bei einem Feuer in einer illegal betriebenen Schuhfabrik im Dorf Hushi in der südostchinesischen Provinz Fujian kommen mindestens 37 Menschen ums Leben. 19 Arbeiter werden verletzt. Die vergitterten Fenster werden für viele zur Todesfalle. Der Besitzer der Fabrik wird von der Polizei festgenommen.

April 2008, Marokko:

In einer Matratzenfabrik in der marokkanischen Wirtschaftsmetropole Casablanca sterben 55 Menschen bei einem Großbrand. Brennbare Chemikalien sorgen dafür, dass die Flammen sich schnell ausbreiten. Nach Medienberichten gab es keine Notausgänge und die Fenster waren vergittert.

August 2010, Vereinigte Arabische Emirate:

In einer Parfüm-Fabrik im Golfemirat Dubai bricht ein Feuer aus, dabei ersticken elf Arbeiter aus Südasien am Rauch. Sie hatten nach Medienberichten in einem Lagerhaus geschlafen. Dies ist illegal, kommt in den Emiraten aber häufiger vor.

September 2012, Indien:

Bei einem verheerenden Großbrand in einer südindischen Feuerwerksfabrik sterben mindestens 38 Menschen. Nach ersten Ermittlungen hatte die Fabrik gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen. Medien berichteten, die Behörden hätten dem Eigentümer nur einen Tag vor der Katastrophe die Lizenz entzogen. (dpa)