Berlin. Die Angst vor der Schuldenkrise in Europa ist in den Köpfen der Deutschen fest verankert. Wie aus der Studie "Die Ängste der Deutschen 2012" der R+V Versicherung hervorgeht, befürchten 73 Prozent der Befragten, die Kosten der Euro-Schuldenkrise tragen zu müssen - der zweithöchste Wert, der jemals in der Studie gemessen wurde. Dahinter folgen die Angst vor einem Zusammenbruch des Euro mit 65 Prozent und die Sorge über Missmanagement bei den EU-Institutionen. 60 Prozent aller Teilnehmer sehen die Wirtschaftskraft Deutschlands durch Beschlüsse der EU gefährdet.

Für die repräsentative Studie werden seit mehr als 20 Jahren jeweils rund 2500 Bürger nach ihren größten Sorgen befragt. Neben einer gesonderten Erhebung zu aktuellen Themen umfasst die Studie einen festen Katalog an alljährlichen Fragen. Darin ist 2012 die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten mit 63 Prozent erneut Spitzenreiter. Je tiefer die Fragen ins Privatleben abzielten, desto gelassener zeigten sich die Deutschen: Ängste vor Jobverlust, Krankheit und Straftaten gingen deutlich zurück. Der Studie zufolge macht jedem dritten Deutschen die Sorge vor Arbeitslosigkeit zu schaffen - der tiefste Stand seit 1994.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt zeige das Ergebnis, "dass sich das Risiko, arbeitslos zu werden, nur auf einen Teil der Beschäftigten konzentriert", sagte der Politologe Manfred Schmidt. Deutlich an Bedeutung verloren haben hingegen die Ängste vor Terroranschlägen und Krieg. 39 Prozent aller Befragten fürchteten sich vor einem Attentat.