Missverständnis zwischen Pilot und Tower führte zum Großalarm. Maschine wurde nach der Landung umstellt. Auch Kampfjets waren im Einsatz.

Amsterdam. Ein zunächst von niederländischen Medien als entführt gemeldetes Flugzeug befindet sich nach jüngsten Berichten doch nicht in der Gewalt von Geiselnehmern. Es habe sich lediglich um ein Missverständnis bei der Kommunikation zwischen Pilot und Tower gehandelt: "Die Maschine habe sich dem Flughafen auf einem unüblichen Weg genähert. Das hat zu einem Missverständnis bei der Kommunikation zwischen Pilot und Kontroll-Tower geführt.“

Das Flugzeug war am Mittwoch auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol gelandet und nach Angaben der Militärpolizei von Sicherheitskräften umstellt worden. Passagiere seien zunächst alle in der Maschine geblieben.

Zuvor wurde im niederländischen Luftraum Alarm ausgelöst. Auch ein Fernsehsender meldete, dass auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol ein Flugzeug, in dem möglicherweise Geiseln genommen wurden, gelandet war. Der nationale Koordinator zur Bekämpfung des Terrorismus bestätigte zunächst diese Berichte.

"Es gab keinen Kontakt mit dem Piloten“, daher sei eine Geiselnahme nicht ausgeschlossen, sagte der Koordinator. Augenzeugen sahen mehrere Krankenwagen und andere Hilfsdienste. Das Flugzeug sei gegen 14 Uhr unter Begleitung von zwei Kampfjets F-16 gelandet. Die Maschine soll ein Airbus der spanischen Fluggesellschaft Vueling, einer Iberia-Tochter, sein. Sie sei aus Malaga gekommen.

Zuvor mussten am Mittwoch Teile des Flughafens wegen des Funds einer deutschen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesperrt werden. Terminal C und Teile des Terminals D seien vorsorglich evakuiert worden, sagte eine Flughafensprecherin. Außerdem sei eine Landebahn geschlossen worden.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurde die 500-Kilogramm-Bombe bei Bauarbeiten gefunden. Sie werde an einen sicheren Ort gebracht und demontiert. Schiphol war früher ein Militärflughafen. Er wurde am Anfang des Krieges von der deutschen Luftwaffe und später von den Alliierten bombardiert. Durch den Bombenfund wurden einige europäische Flüge gestrichen und Dutzende verzögert. Schiphol ist Europas fünftgrößter Flughafen. Von dem betroffenen Terminal aus werden vor allem Flüge in Länder der Europäischen Union (EU) bedient.

Mit Material von dpa und Reuters