Paris. Bayern-Star Franck Ribéry und sein bei Real Madrid spielender Nationalmannschaftskollege Karim Benzema müssen sich wegen der sogenannten Zahia-Affäre nun wohl doch vor einem französischen Gericht verantworten. Wie die Zeitung "Parisien" berichtete, hat Untersuchungsrichter André entschieden, den Fall vor ein Strafgericht zu bringen. Bislang war mit einer Einstellung des Verfahrens gerechnet worden. Die Staatsanwaltschaft hatte dies vor neun Monaten empfohlen.

Die Fußballer sollen 2009 und 2010 beide die Dienste des Escort-Girls Zahia Dehar in Anspruch genommen haben, die ihnen vom Betreiber des mittlerweile geschlossenen Pariser Nachtklub Zeman Café angedient worden war. Die durch die Affäre in Frankreich mittlerweile zum Pop-Sternchen mit eigener Lingerie-Kollektion aufgestiegene Zahia war damals noch minderjährig. Ribéry und Benzema droht daher eine Verurteilung wegen "Ausnutzung einer minderjährigen Prostituierten". Kommt es zur Verurteilung, droht beiden eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren und eine Geldstrafe von 45 000 Euro. Der 29 Jahre alte Mittelfeldstar der Münchner Bayern hatte im Sommer 2010 eingeräumt, ein bezahltes Verhältnis mit der Siebzehnjährigen unterhalten zu haben, aber behauptet, er habe nicht gewusst, dass Zahia zur Tatzeit minderjährig gewesen sei. Der Skandal war im Frühjahr 2010 kurz vor der Fußball-WM in Südafrika öffentlich geworden, die für Frankreich mit einem peinlichen Spieler-Streik und dem Vorrundenaus endete.

Matthias Sammer, neuer Sportchef beim FC Bayern, hat Ribéry die volle Unterstützung des deutschen Fußball-Rekordmeisters zugesagt. "Natürlich beschäftigen wir uns damit, an so einem Thema können wir nicht vorbeigehen", sagte er. "Wir haben eine Verantwortung dem Spieler gegenüber und werden ihm signalisieren, dass wir an seiner Seite sind und er von uns die beste Unterstützung erhält."