Teheran. Bei zwei schweren Erdbeben sind im Nordwesten des Iran mehr als 250 Menschen getötet und Tausende verletzt worden. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen, weil viele Verletzte noch in Lebensgefahr schweben. Zudem werden Dutzende Menschen unter den Trümmern vermisst. Helfer und Angehörige graben oft mit bloßen Händen nach den Verschütteten. Die Krankenhäuser können den Ansturm von Verletzten kaum bewältigen.

Weil es an Zelten fehlte, mussten viele obdachlos gewordene Bewohner der an Aserbaidschan und Armenien grenzenden Region die kalte Nacht im Freien verbringen. Deutschland sagte dem Land Soforthilfe zu. Die beiden Erdstöße am Sonnabend in der Nähe der Millionenstadt Täbris hatten US-Geologen zufolge eine Stärke von 6,4 beziehungsweise 6,3 und ereigneten sich in einem Abstand von elf Minuten. Ihnen folgten 60 Nachbeben.

Zahlreiche Menschen flohen aus Angst aus ihren Häusern auf die Straßen. 16 000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Medienberichten zufolge wurden zwölf Dörfer nahezu völlig zerstört, in rund 60 Dörfern seien mehr als 50 Prozent der Häuser beschädigt.