Am Sonntag stürzte ein Flieger mit vier Menschen in Coburg ab. Am Abend zuvor flog eine 17-jährige Pilotin in Quakenbrück in ein Haus.

Quakenbrück/Coburg/Idar-Oberstein/Konstanz. Traurige Bilanz eines Wochenendes: Seit Freitag sind in Deutschland bei drei verschiedenen Flugzeugabstürzen insgesamt sechs Menschen ums Leben gekommen. Bei Coburg (Bayern) starben am Sonntagmorgen alle vier Insassen einer einmotorigen Propellermaschine. Am Sonnabend stürzte eine erst 17 Jahre alte Pilotin im niedersächsischen Quakenbrück in ein Wohnhaus und starb.

Bereits am Freitag war in Idar-Oberstein (Rheindland-Pfalz) der 18 Jahre alte Pilot eines Ultraleichtflugzeugs tödlich verunglückt. Bei dem Absturz eines Sportflugzeugs auf einem Flugplatz in Konstanz (Baden-Württemberg) wurde zudem eine Gruppe von Fallschirmspringern nur kanpp verfehlt. Die beiden Flugzeuginsassen wurden verletzt.

Zwei Frauen und zwei Männer sterben in Bayern

Beim Absturz einer einmotorigen Propellermaschine in der Nähe von Coburg sind am Sonntagmorgen alle vier Insassen getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben einer Polizeisprecherin um die 31 Jahre alte Pilotin, eine weitere gleichaltrige Frau sowie zwei 28 und 44 Jahre alte Männer. Alle Besatzungsmitglieder stammen aus dem Landkreis Coburg.

Zu dem Unglück kam es Polizeiangaben zufolge beim Start des Flugzeugs am Flugplatz Steinrücken. Die Maschine stürzte etwa 500 Meter von der Startbahn entfernt in ein Waldstück und ging in Flammen auf. Die Besatzung war am Sonntagmorgen gegen 6.20 Uhr zu einem Rundflug gestartet. Polizei und Feuerwehr sperrten den Flughafen weiträumig ab.

Junge Pilotin bei Flugzeugabsturz getötet

Eine 17 Jahre alte Pilotin eines Segelflugzeuges ist am Sonnabendabend beim Absturz ihrer Maschine im niedersächsischen Quakenbrück ums Leben gekommen. Die junge Frau war Polizeiangaben zufolge auf dem örtlichen Segelflugplatz gestartet. Aus noch ungeklärter Ursache sei sie gegen 19.15 Uhr in die Front eines Hauses im Stadtteil Neustadt geflogen. Dabei streifte das Flugzeug noch weitere Häuserfronten.

Verletzte habe es rund um die Absturzstelle nicht gegeben, teilte die Polizei in Osnabrück mit. Zur Höhe des Sachschadens konnten die Beamten zunächst keine Einschätzung abgeben. "Insgesamt sind vier Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden“, hieß es. Die Ursache des Unglücks blieb zunächst unklar. "Ein Kollege hat den Absturz als Augenzeuge beobachtet“, sagte ein Beamter in Hannover. "Das Flugzeug ist wohl sehr tief geflogen und hat unregelmäßige Bewegungen gemacht.“

Ein Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen aus Braunschweig nahm die Ermittlungen an der Unglücksstelle auf. Der Unfallort wurde durch Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr weiträumig abgesperrt. Die Familie der jungen Frau wird seelsorgerisch betreut.

Experten untersuchen Sportflugzeug-Absturz

Nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs am Stadtrand von Idar-Oberstein mit einem Toten ist die Ursache weiter unklar. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) seien eingeschaltet, sagte ein Sprecher der Polizei in Trier am Sonnabend. Bei dem Absturz war am Freitagabend der 18 Jahre alte Pilot ums Leben gekommen. Ein 23 Jahre alter Mitinsasse lag auch am Sonnabend noch schwer verletzt im Krankenhaus.

Das Unglück hatte sich in der Nähe eines Flugplatzes ereignet. Die Maschine zerschellte auf einem freien Feld im Stadtteil Göttschied. Die Polizei hatte ursprünglich von einem Segelflugzeug gesprochen, korrigierte aber ihre Angaben am Samstag. Dem Deutschen Roten Kreuz zufolge war nach dem Unfall auch die Notfallseelsorge im Einsatz und kümmerte sich um Angehörige der Verunglückten.

Flugzeug stürzt auf Konstanzer Flugplatz ab – Gruppe knapp verfehlt

Ein Sportflugzeug ist am Konstanzer Flugplatz abgestürzt und hat dabei nur um Haaresbreite eine Menschengruppe verfehlt. Rund 30 Fallschirmspringer mit Gästen hielten sich am Sonnabendabend nahe des Landefelds auf, als der einmotorige Viersitzer kurz nach dem Start ins Trudeln geriet, zu Boden krachte und bei der Landung mit einer Tragfläche das Zelt der Gruppe erwischte.

Der Pilot und seine Begleiterin konnten sich nach Polizeiangaben vom Sonntag bei dem Unfall selbst aus dem brennenden Wrack befreien. Die Frau erlitt einem Sprecher zufolge "massive Brandverletzungen an Beinen, Armen und am Kopf“. Sie kam in eine Spezialklinik. Der Pilot wurde leicht verletzt. Beide erlitten einen Schock.

Nach ersten Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Konstanz führte vermutlich ein Pilotenfehler zu dem Unglück. Die Polizei wollte sich am Sonntag dazu zunächst nicht äußern.

"Die Fallschirmspringer hatten sehr viel Glück. Wäre das Flugzeug nur zwei Meter daneben gelandet, hätte man mit Schwerverletzten und Toten rechnen müssen“, sagte Klaus Menge von der Freiwilligen Feuerwehr Konstanz, der am Sonnabend vor Ort war. Sieben Menschen aus dem Zelt konnten sich mit einem Sprung ins Freie vor dem Flieger retten. Einer von ihnen brach sich bei dem Rettungsversuch ein Bein.

Wie die Polizei mitteilte, hatte die Maschine in einer Höhe von rund sieben Metern knapp den Tower verfehlt. Sie brach zur Seite aus und stürzte auf einer Wiese nahe des Flugfelds ab. Kurz bevor sie aufschlug, erwischte die linke Tragfläche des Sportflugzeugs das Pavillonzelt der Fallschirmspringer und schlug auf dem Boden auf. Einige Meter entfernt blieb das Flugzeug liegen, es kam zu einer Explosion im Motorraum und die Maschine ging in Flammen auf.

Das Personal am Flugplatz und die Feuerwehr löschten den Brand. Sie legten einen Schaumteppich auf das Wrack, um weitere, durch Kerosinaustritt verursachende Verpuffungen zu verhindern.

Mit Material von dpa und dapd