Viele kennen ihn aus dem Fernsehen als “Onkel Dittmeyer“. Rolf H. predigte den Kindern immer: “Entweder frisch gepresst oder Valensina“. Jetzt ist der Fruchtsaft-Begründer tot. Der Unternehmer, der 1966 die Marke „Valensina“ gegründet hatte, starb im Alter von 88 Jahren in Hamburg. Zuletzt lebte der Werbe-Star im Stadtteil Rissen.

Hamburg. Rolf H. alias „Onkel Dittmeyer“ ist einer derjenigen, den wohl jedes Kind noch aus dem Fernsehen kennt. In der TV-Werbung für Fruchtsäfte weihte er die Kinder in das Vitamin-Geheimnis von Orangen ein. "Entweder frisch gepresst oder Valensina" - so lautete sein prominenter Werbe-Slogan.

Jetzt ist der bekannte Fruchtsaft-Produzent tot. Er starb bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 88 Jahren. Dittmeyer wurde am 27. April 1921 in Laage bei Rostock geboren. Im Jahr 1966 gründete er die Marke „Valensina“, 1978 kam „Punica“ hinzu. Zuletzt lebte der Werbe-Star im Hamburger Stadtteil Rissen. Morgen soll er bestattet werden.

Dittmeyer, der nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1947 in Hamburg Philologie, Anglistik und Psychologie studierte, baute zwischen 1955 und 1959 zunächst mit den Edeka-Fruchtkontoren eine Einkaufsorganisation für den deutschen Lebensmittelhandel auf. Von 1960 an stellte er im marokkanischen Kenitra und in Südafrika Zitrussäfte her, die er als erster Hersteller direkt bei den Plantagen abfüllte und in Flaschen nach Deutschland verschiffte. Von 1972 bis 1984 war Dittmeyer mit seinen Marken Exklusivlieferant der Olympischen Spiele in München, Montreal, Moskau und Sarajevo. Von 1976 an begann er zudem, an der spanischen Atlantikküste die größte Orangenplantage Europas aufzubauen.

Als Dittmeyer 1984 im Alter von 63 Jahren einen Hörsturz erlitt, verkaufte der Hobbyflieger und Sportsegler seine Firmengruppe an den amerikanischen Konzern Procter & Gamble - um sie als 77-Jähriger wieder zurückzukaufen: „Ich musste einfach mitbieten und mit den anderen um die Wette laufen“, sagte er damals. 41 Millionen Mark (21 Millionen Euro) kostete allein der Rückkauf der Marke - zu viel, wie damals einige Branchenkenner meinten und schließlich auch Recht behielten. 2001 meldete Dittmeyer für sein Unternehmen, dessen Verwaltungssitz inzwischen im Bremer Europahafen lag, Insolvenz an.