Offenbar hatte der Amokschütze von Winnenden, Tim K., sich umfassend über ähnliche Taten informiert. Zu diesem Schluss kommen die Waiblinger Polizei und Staatsanwalt nach der Auswertung der Internetaktivitäten des 17-Jährigen.

Waiblingen. Tim K. war offenbar vor seiner Tat von den Amok-Läufen an der Columbine High School in den USA und dem Blutbad am Erfurter Gutenberg-Gymnasium fasziniert und inspiriert worden. Der 17-Jährige informierte sich im Internet umfassend über entsprechenden Taten und spielte unter anderem auch Ego-Shooter-Spiele. Aufgrund der Computerauswertung gehen die Ermittler davon aus, dass K. zuletzt drei Tage vor seinem Amok-Lauf sich mit einem solchen Spiel die Zeit vertrieb. Bei dem Amoklauf am 11. März erschoss der 17-jährige Tim K. dann an der Albertville-Realschule in Winnenden und in einem Autohaus in Wendlingen insgesamt 15 Menschen und sich selbst.

Weiterhin geht aus dem Ermittlungsbericht hervor, dass Tim K. nicht unter Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholeinfluss stand. Die Frage, ob der Todesschütze psychisch krank war, muss abschließend noch durch die Auswertung der Krankenterlagen geklärt werden. Zudem wird auch gegen den Vater des Jungen wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil die Todeswaffe nicht ordnungsgemäß aufbewahrt wurde. Staatsanwältin Claudia Kraut sagte, dass Verfahren solle bis zum herbst abgeschlossen sein.