Wollte er Rache, nachdem sich sein Sohn das Leben genommen hatte? Der 48-Jährige sprach in Mails von Waffen, die er besorgen wolle.

Hamburg. Rainer R., ein 48-jähriger Professor aus Hamburg, der an der University of California in Irvine (UCI) "Pharamazeutische Wissenschaften" lehrte, plante offenbar ein Massaker an der Schule seines Sohnes. Der Verdacht: Er wollte möglicherweise den Tod von seinem Sohn Claas rächen, der sich im März im Mason Park erhängt hatte, nachdem er in seiner Schule angeblich gemobbt wurde.

Laut Medienberichten wollte R. die Schule seines toten Sohnes anzünden, Mitarbeiterinnen der Schulverwaltungen vergewaltigen, sich viele Waffen besorgen, um dann die Mitschüler seines Sohnes sowie Lehrer der Schule umzubringen. Schließlich wollte er wohl Suizid begehen. Die detaillierten Pläne hielt der Professor in diversen E-Mails fest, die er vor allem an seine Frau schickte, wie die "Huffington Post" berichtet. Die "L.A.Times" zitiert aus einer Mail Folgendes: „Ich werde Waffen brauchen, viele Waffen. Ich werde mir ein wunderbares Ende bereiten und bald mit Claas vereint sein. Ich mag diesen Plan, endlich eine gute Idee.“

Doch zur Umsetzung des Plans kam es nicht, denn der 48-Jährige wurde ertappt, als er versuchte, auf dem Schulgelände kleinere Brände zu legen. Nach der Festnahme wurden die schockierenden Mails entdeckt und weitere Ermittlungen eingeleitet.

Der 14-jährige Claas hatte sich das Leben genommen, nachdem er in der Schule möglicherweise wegen Diebstahls bestraft wurde und daraufhin auf dem Schulgelände Müll sammeln musste. Eine Obduktion hatte ergeben, dass der Junge weder unter Drogen, noch unter Alkoholeinfluss stand. Der Vater glaubt, dass sein Sohn an der Schule gemobbt wurde, und gibt ihr vornehmlich die Schuld am Tod seines Sohnes.

In den E-Mails habe der Dozent seine Frau auch gedrängt, nach Deutschland zurückzukehren und ein neues Leben zu beginnen. Er bat sie, seinen anderen Kindern auszurichten, dass er durch die Trauer um den verlorenen Sohn „nicht mehr atmen“ könne.

Rainer R. machte 1993 seinen Doktor an der Universität Hamburg im Bereich molekulare Neurobiologie und arbeitete danach am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). 1999 war er in die USA ausgewandert.

Er wird am 8. August angeklagt. Sollte R. verurteilt werden, drohen ihm bis zu zwölf Jahre und acht Monate Haft.