Test vor dem Rekordsprung aus mehr als 36 Kilometern ist geglückt. Baumgartner will als erster im freien Fall die Schallmauer durchbrechen.

Roswell/USA. Vor seinem geplanten Rekordsprung aus 36.000 Metern Höhe hat der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner erfolgreich seinen zweiten Testsprung absolviert. Er stürzte am Mittwoch in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico aus knapp 29.500 Metern Höhe und landete wenige Minuten später mit einem Fallschirm in der Wüste, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Der Rekordsprung, mit dem Baumgartner als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrechen will, soll im August stattfinden.

Die Druckkapsel, in der der 43-Jährige saß, wurde am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) von einem riesigen Heliumballon auf die Höhe von 29.456 Metern gezogen. Dort öffnete Baumgartner eine Luke und sprang in die extrem dünne Luft, wo er im freien Fall mit mehr als 800 Stundenkilometern Richtung Erdboden raste.

"Das war immer ein Traum von mir“, erklärte Baumgartner, der mit dem Sprung eine persönliche Bestmarke aufstellte, nach der Landung am Mittwoch. Nach dem Absprung in einem Spezialanzug befand er sich etwa drei Minuten und 48 Sekunden im freien Fall, bevor er seine Fallschirme öffnete. Im März gab es einen ersten Testsprung aus 21.600 Metern.

Mit dem für August geplanten Sprung aus der Stratosphäre, der unteren Schwelle zum Weltraum, will das Team vier Rekorde brechen: Den höchsten bemannten Ballonflug auf mehr als 36.000 Meter, den höchsten Fallschirmabsprung, das Erreichen der Überschallgeschwindigkeit im freien Fall und den am längsten dauernden freien Fall – etwa fünfeinhalb Minuten. Geschützt wird Baumgartner von einem Helm und einem Spezialanzug.

Mehrere Rekorde hält bisher der frühere US-Soldat Joseph Kittinger, der 1960 aus einer Höhe von 31.000 Metern aus einem Ballon sprang. Kittinger berät das Team Baumgartners.

Baumgartner ist für seine gefährlichen Sprünge bekannt. Mit einem Fallschirm stürzte er sich aus der Höhe, etwa vom Taipei-Center in Taiwan oder von der Christusstatue in Rio de Janeiro. 2003 überflog er mit einem Carbon-Flügel am Körper im freien Fall den Ärmelkanal. (abendblatt.de/dpa/dapd)