London. Sechs Stunden nach dem Start seiner acht Brieftauben am 25. Mai im französischen Lille gab Fred Lock, 59, die Hoffnung auf. Sieben Vögel hatten den 458-Kilometer-Heimflug nach Nordengland problemlos geschafft. Nur der 16 Monate alte Henry blieb verschollen.

Jetzt erhielt der Auslieferfahrer aus Leeds einen Anruf aus der 7200 Kilometer entfernten Bahamas-Insel Eleuthera. "Henry ist wohlauf. Er ist vor einem Monat in unserem Bootshaus gelandet", berichtete die Meeresbiologin Kate Barley, 30, die erst vor Kurzem Locks Telefonnummer auf Henrys Vogelring entdeckt hat. Der Eigentümer traute seinen Ohren kaum. "Ich weiß von englischen Brieftauben, die sich bis nach Deutschland verirrt haben. Aber noch nie so weit! Henry muss die Überfahrt auf einem Kreuzfahrtschiff gemacht haben", glaubt er.