Viele Bauernregeln haben den ins Wasser gefallenen Sommer vorhergesagt. Andere Regeln versprachen allerdings Wochen voller Sonne.

Berlin. Die Prognosen des Sommerwetters anhand von Bauernregeln waren auch in diesem Jahr sehr schwammig. Mit Sicherheit zutreffend sind einzig die Wetter-Weisheiten, die sich nicht festlegten und den Sommerverlauf offen ließen.

Bauernregeln eines verregneten Sommers

- „Ist der Januar hell und weiß, kommt der Frühling ohne Eis, wird der Sommer sicher heiß.“ – Im ersten Monat war es nur in den Bergen weiß, denn bei milden Temperaturen gingen die Niederschläge meist als Regen nieder – demnach gab es keine Hoffnung auf Sommerhitze.

- „Ist der grüne Donnerstag weiß, wird der Sommer sicher heiß.“ - Dass der Sommer nicht heiß geworden ist, mag daran liegen, dass der Gründonnerstag (5. April) mit seinem typisch wechselhaften Aprilwetter (von Sonne bei 7 Grad in Hamburg bis Regen bei 12 Grad in Stuttgart) vieles war, nur nicht weiß verschneit.

- „Ist der Frühling trocken, gibt’s einen nassen Sommer.“ – Schon im März hätte man es demnach wissen müssen: Die Niederschlagsmenge in diesem Monat erreichte nicht einmal ein Drittel des von Meteorologen errechneten vieljährigen Mittelwerts. Auch April und Mai blieben deutlich unter dem Regen-Durchschnitt.

- „Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“ – Bei dem verregneten Sommer in weiten Teilen des Landes trifft die Aussage zumindest bisher zu – ob man als Siebenschläfertag nun den jetzt gebräuchlichen 27. Juni oder den vor der gregorianischen Kalenderreform geltenden 7. Juli annimmt.

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Bauernregeln eines sonnigen Sommers

- „Märzenregen bringt wenig Sommersegen“. Umgedeutet müsste dementsprechend „Märzensonne“ für „Sommerwonne“ stehen. Ein ausgeprägtes Hochdrucksystem sorgte im März für viel Sonne und hohe Temperaturen, die sommerliche Wiederholung ist bekanntermaßen ausgeblieben.

- „Wenn im März viel Nebel fallen, im Sommer viel Gewitter schallen.“ Nach dem nahezu nebelfreien Trockenmonat März hätten die Gewitter in einem Sonnen-Sommer eigentlich ausbleiben müssen – stattdessen blitzte und donnerte es im Juli in weiten Teilen Deutschlands besonders heftig.

Bauernregel, die alles offen lässt

- „Im Hornung (Februar) Schnee und Eis, macht den Sommer heiß.“ – Der Monat brachte zwar mit knackigem Frost bei Tiefsttemperaturen von bis zu minus 23 Grad reichlich Eis, der Schnee blieb aber weitgehend aus, denn der ungewöhnlich sonnige Monat ließ Niederschläge oft vermissen.

Bleibt das Sommer-Resümee mit einer Bauernregel: „Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr“.

(dpa/abendblatt.de)