Von wegen Sommerloch-Gag: Das Krokodil im Schwandorfer Badesee könnte echt sein. Zumindest erhielt die Polizei nun einen neuen Hinweis darauf.

Schwandorf. Ob kleines Krokodil oder großer Biber – das rätselhafte Tier in einem Schwandorfer Badesee beschäftigt weiter die Polizei. Die Suche nach dem Tier musste am Montag zwar zunächst erfolglos beendet werden. Gleichzeitig aber haben sich die Hinweise darauf verdichtet, dass es sich bei dem gesichteten Seebewohner tatsächlich um ein Krokodil handelt. Bereits Anfang Juli soll eine 44 Jahre alte Frau eine kurze, aber heftige Begegnung mit dem Tier gehabt haben, teilte die Polizei am Montag mit.

Die Frau sei im Uferbereich zu ihrer abgetriebenen Luftmatratze geschwommen, als plötzlich ein etwa ein Meter langes Tier mit einem langen Schwanz über sie hinweg geschwommen sei. Dabei habe sie sich eine sieben Zentimeter lange Kratzwunde zugezogen.

Am vergangenen Samstag hatte ein Spaziergänger das Tier am Ufer bemerkt und gleich die Polizei alarmiert. Die Einsatzkräfte suchten seitdem im Mittleren Klausensee nach dem Reptil – bislang jedoch ohne Erfolg. Ob und wann die Suche fortgesetzt werden soll, konnte die Stadt Schwandorf zunächst nicht sagen.

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Vom Tierpark Nürnberg hätten die Beamten aber schon einmal Tipps erhalten. Die größte Gefahr gehe von den Krallen und den Zähnen des Tieres aus. Der stellvertretende Tierparkdirektor, Helmut Mägdefrau, sagte: „Das Tier ist so gefährlich wie ein ungezogener Dackel. Wenn sie beißen, tut das natürlich weh. Aber es bringt einen nicht um.“ Die Stadt hat für den Mittleren Klausensee ein Badeverbot ausgesprochen.

Sollte das Krokodil tatsächlich gefunden und gefangen werden, will es der Nürnberger Tierpark zunächst aufnehmen. Am Dienstag will der Oberbürgermeister der Stadt das weitere Vorgehen mit dem Ordnungsamt, der Feuerwehr und der Polizei besprechen. Polizeisprecher Thomas Hecht glaubt, dass das Krokodil kein Phantom ist. Und er hat eine gute Erklärung für Exoten im heimischen Badesee. „Es ist gut möglich, dass ein Tierbesitzer die Lust an dem Reptil verloren und es einfach ausgesetzt hat.“ – Im Landkreis Schwandorf, im Grünen See von Schwarzenfeld, war vor fast fünf Jahren schon einmal Krokodil-Alarm ausgelöst worden. Das damalige Tier ist jedoch nie gefunden worden.

(dpa/abendblatt.de)