Bei dem Stierrennen von Pamplona sind mehr als 4000 Menschen über die kopfsteingepflasterten Gassen gehetzt. Mehrere Läufer niedergetrampelt.

Pamplona. Beim Stierrennen von Pamplona sind am Sonntag wieder tausende Menschen über die kopfsteingepflasterten Gassen gehetzt. Mehrere Läufer wurden am zweiten Tag des Volksfestes von den Tieren niedergetrampelt, aber niemand wurde ernsthaft verletzt. Zu Beginn des Rennens lief der 640 Kilogramm schwere Bulle Navajita voraus und griff die Läufer an. Zwei von ihnen hob er sogar in die Luft, ohne sie zu verletzen.

"Das waren so viele Menschen, dass man kaum die Stiere sehen konnte“, sagte der 49-jährige Andrew Chavey aus dem US-Staat North Carolina. "Man hat fast mehr Angst, von der Menge überrannt zu werden als von den Stieren. Aber es hat Spaß gemacht.“ An dem Lauf nahmen nach einem Bericht des staatlichen Rundfunksenders TVE rund 4.000 Menschen teil. Ein Teilnehmer musste wegen Prellungen am Rücken medizinisch behandelt werden, wie ein Krankenhaussprecher erklärte.

Der zweite Tag des Volksfestes von San Fermín ist meist einer der beliebtesten. Traditionell gehen an diesem Tag die Stiere der Zucht Miura an den Start, die zu den größten und gefürchtetsten in ganz Spanien zählen. Der Lauf am Sonntag war mit zwei Minuten und 27 Sekunden ein schneller.

Tierschützer kritisieren die Hatz schon seit Jahren als Tortur für die Stiere. Diese geht auf einen alten Brauch zurück: Im Mittelalter wurden die Rinder von den Weiden auf den Markt oder in den Schlachthof getrieben, später dann die Stiere in die Arena.

Das in Spanien als "Sanfermines“ bekannte Fest zieht jedes Jahr Hunderttausende überwiegend junge Menschen aus aller Welt an. Für nicht wenige Touristen ist das Stierhatz-Fest nur ein Vorwand, um eine Woche lang Unmengen von Bier und Wein zu trinken. (abendblatt.de/dapd)