Katzenliebe hat in Rom Tradition. Am Largo Argentino im historischen Zentrum gibt es sogar ein Heim, wo sich Freiwillige um die Vierbeiner kümmern.

Rom. Ein schwarzer Kater in Rom hat Glück: Der Streuner erbte vor kurzem zehn Millionen Euro. Wie italienische Medien berichteten, hinterließ seine ehemalige Besitzerin, die 94-jährige Signora Assunta, dem Kater Tommasino eine Villa und zwei Wohnungen in Rom und Mailand, zahlreiche Bankkonten sowie Landflächen in Kalabrien im Wert von insgesamt zehn Millionen Euro. Die alte Dame sei ohne Verwandte gewesen und habe daher ihren treuesten Gefährten bedacht, erklärten die Testamentsverfüger. Doch stößt die tierfreundliche Geste auch auf Unverständnis.

„So ein Schwachsinn“, lässt ein Barbesitzer beim Vatikan seinem Unmut am Dienstag freien Lauf. „Gerade jetzt, in der Krise“, hätten Menschen das Geld viel eher nötig. Die in der Bar tätige Kellnerin sieht es nicht viel anders: „Ein Zehntel des Geldes hätte für die Katze vollkommen gereicht.“

Zur Verwaltung des Geldes bestimmten die Testamentsverfüger die ehemalige Pflegerin der Ende November Gestorbenen. Und das Geld ist auch nicht allein für Tommasino bestimmt, sondern darf auch für andere „arme Katzen“ verwendet werden. Denn Katzenliebe hat in Rom Tradition.

Seit eh und je ist die Ewige Stadt nicht nur berühmt für ihre vielen streunenden Katzen, sondern auch für ihre freiwilligen Katzenhelferinnen, die „gattare“. Am Largo Argentino im historischen Zentrum gibt es sogar ein richtiges Heim, wo sich regelmäßig rund 20 Freiwillige aus verschiedenen Ländern 365 Tage im Jahr um etwa 250 „gatti“ kümmern. Sie nehmen ausgesetzte und verletzte Katzen auf, lassen sie vom Tierarzt sterilisieren, gegen Krankheiten impfen und päppeln sie wieder hoch.