Berlin. Eine dichte Staubwolke stieg auf, dann war es vorbei: Kurz vor 10 Uhr setzte am Sonnabend ein Sprengmeister der 76-jährigen Geschichte der Berliner Deutschlandhalle ein Ende. Nach einem gewaltigen Knall gaben die Stahlträger innerhalb von Sekunden nach und das 6000 Quadratmeter große Dach sackte planmäßig zusammen. Die Detonation war selbst im Zoologischen Garten noch zu hören. Hunderte Schaulustige säumten die Absperrungen rund um die 200-Meter-Sicherheitszone. Vom Messedamm und vom Funkturm herab fotografierten sie später den Bau, von dem jetzt nur noch die Außenmauern stehen. Dazwischen liegen die Trümmer des Dachs, das trichterförmig herabgestürzt war. Auch die Autobahn A 115 (Avus) war während der Sprengung kurzzeitig gesperrt.

Die Deutschlandhalle musste einer neuen Messe weichen, die an dem Standort in Charlottenburg bis 2013 entstehen soll. Die Demontage war umstritten. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wollte den Bau erhalten, der besonders bei den West-Berlinern mit vielen Erinnerungen verknüpft ist. Dort spielten Bands wie die Rolling Stones und Queen, ACDC, The Who und Jimi Hendrix. Seit 1998 war das marode Gebäude aber weitgehend ungenutzt. Großveranstaltungen gehen heute in neuen Hallen wie dem Velodrom und der O2 World über die Bühne.