Ein heftiger Sturm mit orkanartigen Böen hat mehr als 345.000 Menschen im US-Staat Kalifornien von der Stromversorgung abgeschnitten.

Los Angeles. Schwere Herbststürme haben in Südkalifornien hunderttausende Menschen die Nacht zum Freitag im Dunklen verbringen lassen. Zuvor waren heftige Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern über die Region gefegt. Strommasten knickten um, Bäume wurden mitsamt Wurzeln aus dem Boden gerissen. Dem US-Fernsehsender CNN zufolge waren zunächst mehr als 300.000 Stromkunden – Haushalte und Geschäfte – ohne Elektrizität. Alleine rund um Los Angeles waren nach Berichten der Gemeindebehörden 75 Prozent der Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen, wie die Zeitung "Los Angeles Times“ online meldete.

"Niemand in unserer Behörde hat jemals so viele Schäden gesehen. Niemand“, sagte Jon Kirk Mukri von der Parkverwaltung in Los Angeles der Zeitung. Die Anlagen seien derart mit abgerissenen Ästen und Zweigen übersät, dass die eine Gefahr für die Öffentlichkeit seien. Für den Landkreis von Los Angeles wurde der Notstand erklärt, wodurch Finanzmittel frei werden. Der Nationale Wetterdienst sprach von "den stärksten östlichen Winden der vergangenen Jahre".

Schwer getroffen wurde auch die Stadt Pasadena östlich von Los Angeles. Im gesamten Stadtgebiet lägen Bäume und Äste umher, zusammen mit abgerissenen Stromkabeln, sagte Bürgermeister Michael Beck der Zeitung. Bürgern ohne Strom sei geraten worden, sich mit Eis und Taschenlampen einzudecken. Bei dem Sturm handelt es um die sogenannten Santa-Ana-Winde, eine regionale meteorologische Besonderheit im Herbst. Namensgeber sind wahrscheinlich eine Gebirgskette und ein Canyon östlich von Los Angeles. Dabei strömt anfangs noch kalte Luft aus den Wüstenregionen im Westen der USA in Richtung Pazifik. Durch starken Höhenabfall wird die Luft erwärmt und beschleunigt.

Auch auf dem Los Angeles International Airport fiel teilweise die Elektrizität aus. Zahlreiche Flüge mussten verschoben oder gestrichen werden. Die Aufräumarbeiten sollen nach Angaben der "Los Angeles Times" noch bis in die nächste Woche andauern. (dpa)