Bushy Park. Sie nennen ihn die "Bestie von Bushy". Seit einer Woche wütet ein riesiger, reizbarer Hirsch im Bushy Park - 21 Kilometer südwestlich vom Zentrum Londons. Es geht die Angst um, seit das Tier einen Mann während eines Picknicks auf die Hörner nahm und eine Frau durchs Dickicht jagte. "Ich gehe seit 20 Jahren in diesen Park, und es ist das erste Mal, dass ich von so dicht aufeinanderfolgenden Angriffen auf Menschen höre", sagt Fotograf Robert Piper, dessen dramatische Bilder des verärgerten Hirsches das Tier in die Schlagzeilen gebracht haben.

Im Bushy Park leben 320 Stück Wild auf einem Areal von 445 Hektar. Der Park mit weiten Wiesen und dichten Wäldern sieht immer noch so aus wie zu jenen Zeiten, als König Henry VIII. hier jagte. Das Rotwild ist normalerweise sehr friedlich, zumindest bis im Herbst die Brunftzeit beginnt. "Jedes Jahr gibt es den einen oder anderen Vorfall", erzählt Dick Hill, 64, der den Park seit Jahren besucht. Die Häufung könne möglicherweise mit der geringen Zahl an Weibchen zusammenhängen. Oder es ist das ungewöhnlich warme Wetter, das bis in den Oktober hinein mehr Parkbesucher angezogen hat als üblich.