Es geht um Waffen, Drogen und Muskeln: Bei einer stundenlangen Razzia wird ein Großaufgebot von Polizei und Zollbeamten mit Spürhunden fündig.

Halle. Bei einer Großrazzia wegen Drogen, Waffen und Dopingmitteln in drei Bundesländern hat die Polizei 14 Männer vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Halle wirft ihnen Verstoß gegen das Betäubungsmittel-, Waffen- und Arzneimittelgesetz vor, wie Oberstaatsanwältin Heike Geyer am Donnerstag mitteilte. 22 Wohn- und Geschäftsräume seien am Mittwoch auf richterlichen Beschluss in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Die Beamten fanden unter anderem acht Schusswaffen und Munition, gut zwei Kilogramm Drogen sowie eine größere Menge Anabolika in vier Reisetaschen.

„Der Schwerpunkt der Durchsuchungen war die Stadt Halle“, sagte Geyer der Nachrichtenagentur dpa. Bei der Razzia seien auch Diebesgut sowie Streckmittel für Drogen und Feinwaagen beschlagnahmt worden. Laut Geyer wird gegen zwei Polizeibeamte der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd ermittelt. Einer der Beamten sei vom Dienst suspendiert worden. Den zwei Polizisten wird vorgeworfen, Arzneimittel in nicht geringer Menge zu Dopingzwecken besessen und damit gehandelt zu haben.

Von den 14 Beschuldigten seien 13 zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuß. Sie stammten aus Deutschland und Südosteuropa. Ein Mann sei dem Haftrichter vorgeführt worden, sagte Geyer. An der Razzia waren 450 Beamte der Polizei, des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt, des Zollfahndungsamtes Dresden sowie Diensthundeführer aus Sachsen-Anhalt und Sachsen beteiligt. Vor der Razzia sei mehrere Monate lang von der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd unter Federführung der Staatsanwaltschaft Halle ermittelt worden.