Der Pilot der Maschine übersah das Riesenrad. Vier Menschen mussten stundenlang in luftiger Höhe ausharren. Verletzt wurde aber niemand.

Canberra. Beim Sturz eines Kleinflugzeugs in ein Riesenrad auf einem Volksfest in Australien sind am Sonnabend alle Beteiligten mit dem Schrecken davon gekommen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, vier Menschen mussten jedoch über Stunden in luftiger Höhe ausharren, bis ein Kran zu ihrer Rettung vor Ort war. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, das Ultraleichtflugzeug vom Typ Cheetah S200 rammte das Fahrgeschäft im oberen Bereich, riss es jedoch nicht um.

Das Unglück ereignete sich am ersten Morgen eines dreitägigen Jahrmarkts in dem ostaustralischen Küstenort Old Bar, rund 350 Kilometer nördlich von Sydney. Ein neunjähriger Junge und ein 13-jähriges Mädchen hätten eineinhalb Stunden in einer Gondel des Riesenrads warten müssen, bis sie von den Rettungskräften geborgen werden konnten, hieß es in einer Stellungnahme der örtlichen Polizei. Der 52-jährige Pilot des Flugzeugs und ein 32-jähriger Passagier harrten fast drei Stunden in dem Wrack in über zehn Meter Höhe aus. „Glücklicherweise wurden alle herunter geholt und wir konnten das hinter uns lassen“, sagte Ben Shepherd von der örtlichen Feuerwehr.

Der Pilot erklärte, er habe das Riesenrad nicht gesehen. Plötzlich sei er von dem Gerät gestoppt worden. „Ich wusste einige Minuten lang überhaupt nicht, was passiert war und hoffte nur, dass niemand verletzt wurde“, sagte der 52-Jährige.

Augenzeugen sagten, wenige Minuten vor dem Aufprall sei das Riesenrad mit zahlreichen Kinder besetzt gewesen. Wegen drohenden Regens hätten dann aber nur noch wenige an der nächsten Fahrt teilgenommen. Ein Kind sei bei dem Zusammenstoß des Flugzeugs mit dem Riesenrad von einen herabstürzenden Trümmerteil getroffen worden, sagte Augenzeugin Fizal Meah. Das Kind sei jedoch nicht verletzt, sondern nur etwas verstört.

Das Kleinflugzeug war erst kurz vor dem Zusammenstoß von einem Flugplatz in der Nähe gestartet. Die Polizei und Mitarbeiter der australischen Behörde für Luftsicherheit waren am Sonnabend vor Ort, um die genaueren Umstände des Unglücks zu ermitteln. (dapd)