Kopenhagen. Sechs Monate war die dänische Familie Quist-Johansen - unter ihnen zwei Söhne im Alter von 15 und 17 Jahren sowie die 13-jährige Tochter - zusammen mit zwei Gästen in den Händen somalischer Piraten. Am 6. September wurden sie nach einer Lösegeldübergabe freigelassen. Interviews hat die Familie bisher abgelehnt, aber nun teilte die Mutter der Familie per Facebook mit, dass die Piraten sie "anständig" behandelt hätten. Alle sieben hatten die Geiselhaft auf einem gekaperten griechischen Frachtschiff verbracht. Die Mutter schreibt in ihrer Facebook-Mitteilung: "Keiner von uns wurde geschlagen oder auf andere Art misshandelt. Nach den ersten sechs Wochen konnten wir uns überall auf dem Schiff frei bewegen." Somalische Journalisten hatten dagegen berichtet, dass es der Familie schlecht gehe, vor allem die Mutter und die Tochter seien auf dem Schiff schwer erkrankt. Einer der Piraten hatte sogar gedroht, die 13-Jährige zu heiraten.

Die Mitteilung der Mutter stößt in Dänemark auf Verwunderung. Die Familie hatte sich nach ihrer Befreiung in einer Pressemitteilung am 10. September zu Wort gemeldet: "Es geht uns den Umständen entsprechend gut. Wir haben Ereignisse hinter uns, die von Gewalt geprägt und die dramatisch waren. Wir konnten alles verarbeiten, weil wir immer zusammen waren."