Gauhati. Nach dem starken Erdbeben in Nordindien, Nepal und Tibet mit mindestens 55 Toten suchen Rettungskräfte weiterhin nach möglichen Überlebenden unter den Trümmern. Hunderte Polizisten und Soldaten räumten gestern blockierte Straßen frei, um auch in durch das Beben abgeschnittene Dörfer im Himalaja zu gelangen. In anderen Orten bemühten sich Helfer mit Schaufeln und bloßen Händen, Verschüttete aus den Trümmern zu bergen. Starker Monsunregen und Erdrutsche erschwerten die Bergungsarbeiten, sagte Polizeichef Jasbir Singh. Nach Angaben der Behörden waren das ganze Ausmaß der Schäden und die Zahl der möglichen Opfer in entlegenen Regionen des Gebirges noch nicht abzusehen. Gestern bekamen Arbeiter die wichtigste Autobahn des indischen Unionsstaates Sikkim nach einem Erdrutsch wieder frei. Ein erster Konvoi mit 75 Soldaten konnte in die am meisten betroffene Region vordringen, um nach Verschütteten zu suchen.

Der Erdstoß der Stärke 6,9 hatte am Sonntagabend Erdrutsche ausgelöst und mehr als 100 000 Häuser beschädigte. Das Epizentrum lag nahe der indischen Grenze zu Nepal. Es gab zwei Nachbeben der Stärke 6,1 und 5,3, wie Seismologen mitteilten.