Im Prozess um die Veruntreuung von 1,1 Millionen Euro Kirchengeld hat ein angeklagter ehemaliger Pfarrer vor dem Landgericht Würzburg jede Schuld bestritten.

Würzburg. Zum Auftakt der Verhandlung ließ der 78-Jährige aus dem Landkreis Main-Spessart über seinen Anwalt seine früheren Geständnisse widerrufen. Dem Geistlichen wird besonders schwere Untreue in 50 Fällen vorgeworfen. Er soll jahrelang Spenden und Kollekten abgezweigt und für private Zwecke verwendet haben. Der Pensionär, der sich als sparsam bezeichnete, beteuerte, alle Beträge selbst angespart und durch geschickte Anlagen vermehrt zu haben. Um keine Steuern zahlen zu müssen, habe er von 1992 an eigenes Geld auf Konten der Kirchenstiftung seiner Gemeinde überwiesen und es sich lediglich vor seiner Pensionierung Ende 2009 wieder zurückgeholt.