Der Tod der drei Frühchen in Siegen soll schnell aufgeklärt werden. Dafür könnte das bereits in der Türkei beerdigte Baby obduziert werden.

Siegen. Nach dem Tod von drei frühgeborenen Säuglingen in Siegen prüft die Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfeersuchen an die Türkei. Die Eltern des zuerst gestorbenen Babys hatten dessen Leichnam in die Türkei bringen und dort begraben lassen. Zwei kurz darauf gestorbene Säuglinge anderer Eltern sind bereits obduziert worden. Der Tod der Frühchen gibt weiter Rätsel auf. Die bisherige Untersuchungen haben noch keine eindeutige Ursache zu den Todesumstände ergeben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Es würden alle Möglichkeiten geprüft, sagte am Dienstag Staatsanwalt Johannes Daheim in Siegen. Die Ursachen Ursachen einer möglicherweise erfolgten Krankheitsübertragung könnten von angeliefertem Material über Krankenhausausstattung, Patienten und Besucher bis zum Personal reichen.

Ob die Behörde ein Rechtshilfeersuchen an die Türkei stellen werde, sei noch offen. Es sei die Frage, ob die Obduktion des türkischen Kindes notwendig sei, und ob solch ein Verfahren zeitlich in einem Rahmen liege, der noch aussagekräftige Ergebnisse erwarten lässt.

Zwei der toten Babys stammten aus Siegen, die Familie eines weiteren Säugling aus dem hessischen Lahn-Dill-Kreis.

Das Klinikum, das die erkrankten Babys aufgenommen hatte, sprach von einer „auffälligen Häufung von Todesfällen“, nachdem die drei Frühchen innerhalb von zwei Tagen gestorben waren. Sie waren zwischen einer Woche und sechs Monaten alt. Nach Angaben der Klinik hatten die Säuglinge unterschiedliche Grunderkrankungen gehabt, starben aber „unter einem ähnlich fulminant verlaufenden Krankheitsbild“. Das Gesundheitsamt des Kreises ist in die Ermittlungen eingeschaltet.