München. Als habe sie es geahnt: Kuh Yvonne hat sich nach dem Ende ihrer gut dreimonatigen Flucht am Freitag zunächst heftig gegen ihren Abtransport gewehrt. Schließlich wurde das Rind zum Gut Aiderbichl bei Deggendorf in Bayern gebracht, wo es unter "Stubenarrest" steht. Die nächsten Tage solle Yvonne zusammen mit ihrem Sohn Friesi in einem Stall bleiben und sich erholen, sagte Gutsverwalter Paul Kaiser. Es werde vermutlich einige Wochen dauern, bis sie wieder auf einer Wiese stehen könne.

Am Freitagmorgen musste die Kuh auf einer Weide bei Stefanskirchen im Landkreis Mühldorf schließlich betäubt werden. "Das war kein Yvonnchen, sondern Yvonne, die Kampfkuh", sagte der frühere Tierparkchef Professor Henning Wiesner, der sie erfolgreich mithilfe eines Blasrohrs ruhigstellte. Dazu benötigte er aber einen zweiten Anlauf. Die erste Dosis reichte nicht aus.

Nach fast 100 Tagen in Freiheit hatte sich die berühmt gewordene Kuh unerwartet auf der Wiese bei einigen Artgenossen eingefunden. Yvonne war auf dem Weg zum Schlachter, als sie im Mai floh und sich wochenlang im Wald verbarg. Auf Gut Aiderbichl soll sie nun ihr Gnadenbrot bekommen.