Jonesboro. Einer der spektakulärsten Fälle der US-Rechtsgeschichte ist vorläufig beendet: Die vermeintlichen Kindermörder Jessie Misskelley, Damien Echols und Jason Baldwin kamen nach über 18 Jahren in Haft frei. Im Rahmen einer Justizabsprache bekannten sie sich am Freitag erst offiziell schuldig, um dann erneut ihre Unschuld zu bekräftigen. Der Richter im US-Staat Arkansas verurteilte sie daraufhin zu 18 Jahren und 78 Tagen Haft - exakt die Zeit haben sie verbüßt.

Als Teenager waren die drei 1993 beschuldigt worden, drei Achtjährige bestialisch ermordet zu haben. Nach zwölfstündigem Verhör ohne Anwalt hatte der damals 17-jährige, geistig zurückgebliebene Jessie Misskelley die Morde gestanden und auch Echols und Baldwin belastet. Misskelley und Baldwin wurden zu lebenslangen Haftstrafen, Echols als Anführer der erklärten Satanismus-Anhänger zum Tode verurteilt. Beweise gab es so gut wie keine, das Urteil basierte auf Zeugen, die die drei über Morde hatten sprechen hören. Gentechnische Beweise sprachen später für einen Justizirrtum. Prominente wie Johnny Depp, Marilyn Manson und Winona Ryder hatten sich für die Freilassung der sogenannten West Memphis Three eingesetzt.