Das US-Modelabel Abercrombie & Fitch zahlt Geld, um nicht getragen zu werden. Einem Darsteller aus der MTV-Realityshow “Jersey Shore“ wurde eine “beträchtliche Summe“ geboten, damit er keine A&F-Klamotten trägt - die Firma fürchtet um ihr Image.

Los Angeles. So leicht kann Geld verdienen sein: Einfach nichts von Abercrombie & Fitch tragen, und schon klingelt die Kasse. Das Modelabel Abercrombie & Fitch zahlt Geld, um nicht getragen zu werden. Einem Darsteller aus der MTV-Realityshow "Jersey Shore" wurde eine "beträchtliche Summe" geboten, damit er keine A&F-Klamotten trägt - die Firma fürchtet um ihr Image. Das Modeunternehmen bot einem der Darsteller, Michael „The Situation“ Sorrentino, eine „beträchtliche Summe“ Geld, wenn er sich verpflichte, keine A&F-Kleidung mehr zu tragen.

„Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass Mister Sorrentinos Umgang mit unserer Marke einen bedeutenden Schaden an unserem Image verursachen könnte“, teilte das Unternehmen mit. Die Verbindung der Realitystars zu der Modemarke stehe im Gegensatz zu dem „angestrebten Charakter“ des Labels und könnte vielen Kunden „Kummer bereiten“.

„Jersey Shore“ ist eine umstrittene Realityshow im amerikanischen Fernsehen, die acht Italo-Amerikaner bei ihrem Sommerurlaub begleitet. Nach den ersten drei Staffeln, die in New Jersey und Miami gedreht wurden, läuft gegenwärtig in den USA die vierte Staffel. Dabei urlaubt die Gruppe in Florenz. Die Serie führte zu Kontroversen in den USA, weil sie Italo-Amerikaner angeblich zu stereotyp darstelle.

Teenies lassen die Kasse klingeln

Ausgiebige Shoppingtouren von Teenagern haben der US-Modekette Abercrombie and Fitch ein kräftiges Gewinn- und Umsatzplus beschert. Das Unternehmen lockte Jugendliche vor Beginn des neuen Schuljahres mit Sonderangeboten in die Läden und steigerte seinen Umsatz im zweiten Quartal um 23 Prozent auf rund 917 Millionen Dollar. Das Unternehmen verbuchte einen Gewinn von 32 Millionen Dollar nach knapp 20 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Konzern unterstrich den positiven Trend im US-Einzelhandel: Auch der Discounter Target und die Büroartikel-Kette Staples meldeten gute Geschäfte.

Im zweiten Vierteljahr profitierte Staples vor allem von einem höheren Umsatz bei Geschäftskunden. Auch Währungseffekte kamen dem Rivalen von Office Depot und OfficeMax entgegen. Staples steigerte seinen Umsatz um gut fünf Prozent auf rund 5,8 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn wuchs auf 176,4 Millionen Dollar nach knapp 130 Millionen Dollar vor Jahresfrist. Staples gilt als Konjunkturbarometer, weil die Nachfrage nach Büroprodukten mit einer steigenden Zahl von Angestellten wächst.

Wie Staples zeigte sich auch Target nach überraschend guten Quartalszahlen für die Zukunft zuversichtlicher als bisher. Bei Target lief im zweiten Vierteljahr vor allem das Kreditkartengeschäft gut. Der Gesamtgewinn stieg auf 704 Millionen Dollar nach 679 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.