Der 74-Jährige hatte das Tier aus der Nachbarschaft Ende vergangenen Jahres mit einem Wasserstrahl traktiert und getötet. Er zeigte keine Reue.

München. Ein Rentner aus München ist wegen der tödlichen Misshandlung einer Katze zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht München sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der 74-Jährige das Tier aus der Nachbarschaft Ende vergangenen Jahres mit einem Wasserstrahl traktiert und so getötet hatte. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz soll der Mann zudem 1.500 Euro an den Münchner Tierschutzverein zahlen. Der Bewährungszeitraum erstreckt sich über drei Jahre.

Der Vorsitzende Richter sagte, der Mann habe die Katze aus Rohheit und Gefühllosigkeit gequält. Es sei keine spontane, sondern eine geplante Tat gewesen. Der Angeklagte habe zwar ein Geständnis abgelegt, aber dennoch keine Reue gezeigt, sagte der Richter bei der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine einjährige Bewährungsstrafe gefordert, die Verteidigung eine Geldstrafe.

Tierschützer im Gerichtssaal störten die Verhandlung mehrmals mit Zwischenrufen. Eine Frau, die bei der Urteilsverkündung lautstark protestierte, wurde des Saales verwiesen. Die Staatsanwältin kritisierte in ihrem Plädoyer, dass gegen den Mann eine "Hetzkampagne“ betrieben werde.

Der Mann hatte die Vorwürfe zum Prozessauftakt vor anderthalb Wochen eingeräumt, während etwa 50 Tierschützer vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten und eine mehrjährige Haftstrafe für den Angeklagten forderten. Im Januar hatten bereits Hunderte aufgebrachte Bürger im Stadtteil Moosach gegen den Tierquäler protestiert. (dapd)