Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es keinen Juli, in dem es mehr geregnet hat als in diesem Jahr. Es gab lediglich zehn Sonnentage.

Potsdam/Berlin. Der Blick aus dem Fenster sorgte in der letzten Zeit meist nicht für gute Laune nach dem Aufstehen. Von wegen Hochsommer! Diese Monat könnte man glatt mit November verwechseln und sich fragen, ob der Monat Juli dieses Jahr ausgefallen ist.

Ganz falsch ist das nicht: Der Monat sei tatsächlich „extrem verregnet“ gewesen, bestätigte am Freitag Wolfgang Harno, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Potsdam „Es war sogar der nasseste Juli seit Beginn unserer Aufzeichnungen, also seit 1945.“ In den vergangenen vier Wochen habe es mehr als drei mal so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen Juli.

Die gemessenen Temperaturen passen zu dieser nass-grauen Bilanz. 0,7 Grad unter dem Durchschnitt lagen sie, insgesamt waren nur zehn Sonnentage - das sind Tage mit Temperaturen über 25 Grad - zu verzeichnen. In der Wetterstation in Berlin-Tempelhof wurden statt der üblichen 229 Sonnenstunden nur 163 gemessen, also fast ein Drittel weniger.

Immerhin, eine gute Nachricht hatte Harno auch zu verkünden: Vom kommenden Dienstag an sei wieder mit Sonne und sommerlichen Temperaturen zu rechnen. „Da kommen wir wieder fast an die 30 Grad ran, der Sommer hat noch nicht aufgegeben.“ Wie lange das schöne Wetter anhalten wird, kann der Wetterdienst bisher nicht sagen - es empfiehlt sich also, möglichst viel Sonne auf Vorrat zu tanken.