Ein Massen-Berufsfeld ist es nicht: Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Detektive e. V. (BDD) gibt es bundesweit 1410 Privatermittler. Registriert wird jeder, der für seine Tätigkeit ein Gewerbe anmeldet. Die meisten von ihnen sind Männer. "Diejenigen Frauen, die sich in diese Männerdomäne getraut haben, sind allerdings sehr erfolgreich", sagt der BDD-Geschäftsführer Hans Sturhan.

80 Prozent aller Aufträge betreffen den Bereich der Wirtschaftskriminalität, zum Beispiel die Aufklärung von Veruntreuung und Diebstahl. Meistens geht es um das Verhalten von Mitarbeitern in Unternehmen. Ein Klassiker ist das Krankfeiern. Bei einem Fünftel der Aufträge geht es um Ermittlungen im Privatbereich von Kunden. "Das thematische Spektrum ist breit. Von Untreue bis zur Kindesentführung durch ein Elternteil kann alles dabei sein", so Sturhan. Die Aufklärungsquote der Detekteien liege insgesamt bei 66 Prozent.

Die ersten Detektive wurden Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland tätig. 1898 gründeten sie den "Reichsverband Deutscher Detektivinstitute e. V." in Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden auch in Köln und Hamburg Interessenverbände. Schon seit längerer Zeit setzt sich der BDD für eine bindende Regulierung des Berufes ein. Bisher darf sich in Deutschland noch jeder als Detektiv bezeichnen. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, die Ausbildung im Berufsbildungsgesetz nicht geregelt. Allerdings werden weiterbildende Lehrgänge von der IHK, der TÜV-Akademie, privaten Instituten und der "Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe" (ZAD) angeboten. "Wir fordern eine öffentlich-rechtliche Prüfung für die Zulassung jedes Detektivs", sagt Sturhan.