Sowohl in Russland als auch in Portugal sind die Ausmaße der Waldbrände größer als im Vorjahr. Hunderte Menschen sind im Einsatz.

Moskau/Lissabon. Bereits doppelt so viel Land wie im Vorjahr haben die schweren Waldbrände in Russland mittlerweile verwüstet. Im nordrussischen Gebiet Archangelsk riefen die Behörden den Notstand aus. Allein innerhalb eines Tages habe sich die Brandfläche in der Region verdreifacht. Das berichteten Medien unter Berufung auf Mitarbeiter des Gouverneurs. Hunderte Helfer waren mit Flugzeugen und schwerem Löschgerät im Einsatz.

Landesweit sei die Situation schwierig, aber unter Kontrolle, sagte Vizeregierungschef Viktor Subkow nach Angaben der Zeitung „Iswestija“. Die Zahl der Brandherde sei zwar geringer als 2010, dennoch brenne dieses Jahr eine größere Fläche. Im Gegensatz zum Vorjahr breiteten sich die Feuer vor allem in entlegenen und schwer zugänglichen Gebieten wie etwa Sibirien rasch aus. Auch starker Wind und heißes, trockenes Wetter erschwerten die Löscharbeiten.

Auch in Portugal halten sommerliche Waldbrände die Feuerwehr in diesem Jahr besonders auf Trab. Am Mittwoch wüteten im Land nach Behördenangaben mindestens neun Waldbrände. Allein bei den drei größten Feuern waren mehr als 300 Feuerwehrmänner und dutzende Freiwillige mit rund 90 Fahrzeugen im Einsatz, berichtete die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf den Zivilschutz.

Am schlimmsten war die Lage den Angaben zufolge am frühen Nachmittag unweit der Gemeinde Torre de Moncorvo nahe der Grenze zu Spanien etwa 150 Kilometer östlich von Porto. Dort tobten die Flammen bereits seit mehr als 24 Stunden, große Flächen mit Pinien und Eukalyptusbäumen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Behörden kündigten den Einsatz von Hubschraubern und Flugzeugen an. Die übrigen Feuer wurden am Mittwoch ebenfalls im Norden und im Zentrum Portugals registriert.

Die Nationale Waldbehörde AFN hatte kürzlich mitgeteilt, dass die von Walbränden zerstörte Fläche im ersten Halbjahr 2011 mit knapp 9500 Hektar fast drei Mal so groß gewesen sei wie im Vorjahreszeitraum (ca. 3500 Hektar). Die Waldbrände hätten das pleitebedrohte Euro-Land bislang mindestens 15 Millionen Euro gekostet, schätzte der Nationale Verband der Forstwirtschaftlichen Unternehmen (ANEFA). (dpa)