Jerusalem. Weil sie seit 15 Jahren die Scheidung verweigert, droht einer 59 Jahre alten jüdischen Israelin eine Gefängnisstrafe. Das Jerusalemer Rabbinatsgericht habe eine Haft von 30 Tagen angeordnet, nachdem andere Sanktionen keine Wirkung zeigten, berichtet die Tageszeitung "Haaretz". Die Frau fordert demnach für eine Einwilligung in den Scheidungsbrief die Übertragung eines Hauses, das sie gemeinsam mit ihrem Mann besitzt, sowie die Zahlung von umgerechnet einer Million Euro. Davon werde sie auch durch eine Gefängnisstrafe nicht abweichen, erklärte die Frau. Der Ehemann hatte 1996 die Scheidung eingereicht. Das Rabbinatsgericht hatte seither erfolglos versucht, die Frau mit einer Ausreisesperre, dem Entzug der Fahrerlaubnis und der Sperrung der Bankkonten zur Einwilligung zu bewegen.