Der ADAC testete 50 Anlagen an deutschen Hauptreiserouten. Einziges “sehr gut“ ging nach Mecklenburg-Vorpommern
München. Pünktlich zur Hauptreisezeit hat der ADAC 50 Rastanlagen an den Reiserouten in Deutschland getestet. Das Ergebnis überzeugt nach Meinung des Autoklubs nicht. Qualität und Sicherheit seien verbesserungswürdig. Die Tester hatten nach den Bedürfnissen einer vierköpfigen Familie mit Kleinkind geprüft. Jede Anlage wurde zweimal ohne Voranmeldung von unterschiedlichen Testern besucht.
Die Note "sehr gut" erhielt lediglich die Autobahnraststätte Recknitz-Niederung (West) an der A 19 in Mecklenburg-Vorpommern. Sie überzeugte mit einer gepflegten Außenanlage, leckerem Essen, einem schönen Kinderspielplatz, hervorragender Hygiene und sogar einem Whirlpool im Innenbereich. Ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern findet sich der beste Autohof in der Wertung, der Autohof Mecklenburg an der A 24. Hier fielen besonders positiv der Kiosk mit seinem Angebot und die sanitären Anlagen auf.
Autobahnraststätten liegen direkt an der Schnellstraße, Autohöfe etwas weiter weg, aber höchstens einen Kilometer von der nächsten Auffahrt entfernt. Beide bieten in der Regel Parkplätze für Pkw und Lkw, eine Tankstelle, Speisen, Getränke und sanitäre Einrichtungen. Nach Angaben des ADAC werden inzwischen alle Autobahnraststätten von dem Unternehmen Tank & Rast betrieben. Derzeit sind es 370, dazu gehören etwa 50 Hotels. Autohöfe sind oft mittelständische Unternehmen und in der Regel günstiger. Dafür sind Raststätten familienfreundlicher.
Schlusslicht der ADAC-Studie ist der Autohof Löbichau an der A 4 in Thüringen, der nur knapp ein "sehr mangelhaft" verfehlte. Hier monierten die Tester unter anderem verschmutzte Toiletten, eine mäßige Gastronomie sowie fehlende Einrichtungen für Behinderte und Kinder. Der ADAC empfiehlt den Gang zum direkt nebenan gelegenen Restaurant Thüringer Stuben. Hier sei das Essen gut und preiswert. Hinter dem Haus gibt es auch einen Spielplatz. Als schlechteste Raststätte schnitt die Anlage Rabensteiner Wald an der A 4 in Sachsen ab. Vor allem die Familienfreundlichkeit sei hier sehr mangelhaft.
Von den je 25 Raststätten und Autohöfen erhielten 24 ein "gut", 23 ein "ausreichend", zwei wurden mit "mangelhaft" bewertet, wie der ADAC in München mitteilte. Die Tester monierten vor allem fehlende Wege für Fußgänger, ein mäßiges Angebot für Familien und hohe Preise. So kostet etwa eine Flasche Wasser zwischen 69 Cent und 2,95 Euro. Die Preise für ein Schnitzel liegen zwischen 5,50 und 13,95 Euro und die Cola bringt es auf eine Preisspanne von 1,10 bis 2,69 Euro.
Karl-H. Rolfes, Geschäftsführer von Tank & Rast: "Das gute Abschneiden unserer Betriebe ist das Ergebnis unseres konsequenten Qualitätsmanagements und fortwährender Modernisierungsmaßnahmen."
(HA)