Der Deutsche Wetterdienst warnte vor extremen Unwettern im Osten Deutschlands. Kinder aus einem Ferienlager mussten in Sicherheit gebracht werden.

Görlitz/Leipzig/Potsdam/Cottbus. Starker Dauerregen hat das Wasser in vielen ostsächsischen Flüssen in der Nacht zum Donnerstag deutlich steigen lassen. Für die Spree im Landkreis Bautzen sowie am Schwarzen Schöps im Kreis Görlitz galt am Morgen die zweithöchste Hochwasseralarmstufe 3, wie das Landesamt für Umwelt und Geologie mitteilte. In der Lausitzer Neiße in Zittau sank der Pegelstand am Morgen hingegen. Die Alarmstufe wurde auf 2 herabgesetzt.

Sachsens Landeshochwasserzentrum warnte in der Nacht für die Lausitzer Neiße und den Oberlauf der Spree vor Hochwasser. Seit Mittwoch gelten Hochwasserwarnungen für die Schwarze Elster sowie Nebenflüsse der oberen Elbe und Mulde. Die Lage werde sich vorerst nicht entspannen, sagte am Donnerstag die Sprecherin des Landesamtes für Umwelt und Geologie, Karin Bernhardt. „Wenn weiter so viel Regen fällt, dann müssen wir davon ausgehen, dass für weitere Flüsse die Alarmstufe 3 ausgerufen werden muss.“

Die Prognosen der Meteorologen machen wenig Hoffnung: Der Deutsche Wetterdienst warnte am Donnerstag vor extremen Unwettern in den betroffenen Landkreisen Bautzen und Görlitz, wo es vermutlich noch bis zum frühen Freitagmorgen sehr starken Dauerregen geben werde. In Boxberg und im Landkreis Bautzen seien stellenweise schon mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, so der Wetterdienst.

Bis zum Vormittag hatte der Regen laut Polizei mehrere Straßen in Bautzen überflutet. Einige Keller wurden leergepumpt, vereinzelt Bäume vom Sturm entwurzelt, sagte ein Sprecher der Polizei in Görlitz.

Wetterdienst warnt weiter vor starkem Regen in Südost-Brandenburg

Der Deutsche Wetterdienst hält seine Warnung vor starkem Regen auch im Südosten Brandenburgs noch mindestens bis Freitagfrüh aufrecht. Das Regentief ziehe nur langsam Richtung Ostsee, so sei weiter mit erheblichen Niederschlägen zu rechnen, sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. Von Mittwoch bis Donnerstag fielen im äußersten Südosten des Landes bereits 50 Liter Regen je Quadratmeter. Im Westen Brandenburgs hingegen blieb es trocken.

Trotz des vielen Regens verzeichnete die Feuerwehr bis Donnerstagmittag keine wetterbedingten Einsätze, wie der Schichtführer der Leitstelle Lausitz, Andreas Neukirch, auf Anfrage sagte. Die Leitstelle ist für 7.000 Quadratkilometer Fläche im Südosten Brandenburgs zuständig.

Auch hinter der Grenze zu Tschechien rief Dauerregen die Feuerwehr auf den Plan. In der Region Pilsen brachten Einsatzkräfte wegen des gefährlich hohen Pegelstands 75 Kinder aus einem Ferienlager an einem Fluss in Sicherheit.