Brüssel. Für Reisen innerhalb der Europäischen Union müssen Haustiere künftig mit einem Chip gekennzeichnet werden. Von Sonntag an tritt die Chip-Pflicht für Hunde, Katzen und Frettchen in Kraft, wie Ute Tietjen, Kleintierexpertin der Bundestierärztekammer, in Berlin sagte. Bislang ließ die entsprechende EU-Verordnung neben der Kennzeichnung durch einen Mikrochip auch eine entsprechende Tätowierung des Tieres zu.

"Die Chip-Pflicht betrifft aber nur Tiere, die ab 3. Juli neu gekennzeichnet werden. Ist das Tier bereits tätowiert, muss es nicht zusätzlich gechippt werden", schränkte Tietjen ein. Da diese Ausnahme aber aus der EU-Verordnung nicht hervorgehe, sei sie nicht jedem bekannt. "Wir gehen davon aus, dass auch viele Mitarbeiter beim Zoll darüber nicht informiert sind. Deshalb raten wir Tierbesitzern, kein Risiko einzugehen und das Tier dennoch mit einem Chip zu kennzeichnen", empfahl die Veterinärin. In Deutschland gebe es hingegen keine Verpflichtung, sein Haustier chippen zu lassen.

Auf dem Chip, den der Tierarzt mit einer Kanüle unter der Haut des Tieres implantiert, ist eine Nummer zur Identifizierung gespeichert. Außerdem müssen Hunde, Katzen und Frettchen für die Reise in ein EU-Land gegen Tollwut geimpft sein und über einen EU-Heimtierpass verfügen.